Jetzt mit gutem Gewissen die Karte zücken
Kleine Einkäufe mit Karte zu zahlen, gilt als unfair gegenüber dem Laden. Jetzt sorgt Preisüberwacher Stefan Meierhans für tiefere Gebühren – Händler sparen Millionen Franken pro Jahr.
Veröffentlicht am 25. Juni 2025 - 16:14 Uhr
Worldline hat eine «zumindest marktmächtige Stellung», sagt der Preisüberwacher.
Für den Kunden sind Kartenzahlungen praktisch. Händler aber zahlen für jede Kartenzahlung Gebühren – und zwar immer höhere, wie eine Schweizer Studie letztes Jahr gezeigt hat.
Nun gibt es einen Lichtblick fürs Kleingewerbe. Dieses muss in den nächsten Jahren weniger Gebühren für Zahlungen mit Debitkarten bezahlen. Das hat der Preisüberwacher Stefan Meierhans mit der Firma Worldline ausgehandelt, die solche Zahlungen abwickelt. Die neue Vereinbarung gilt bis zum 30. September 2027.
Laut dem Preisüberwacher sparen Schweizer Geschäfte durch die neuen Regeln jedes Jahr rund 10 bis 15 Millionen Franken.
Marktmacht von Worldline
Kundinnen und Kunden finden es heute selbstverständlich, dass sie mit Karte zahlen können. Geschäfte – etwa Bäckereien, Kioske oder Restaurants – müssen dafür einen Vertrag mit einem Zahlungsabwickler abschliessen. Diese Firma bearbeitet und übermittelt die Transaktion. Heisst: Sie sorgt dafür, dass das Geld vom Kundenkonto abgebucht und dem Geschäft gutgeschrieben wird.
Worldline hat in der Schweiz in diesem Bereich eine «zumindest marktmächtige Stellung», wie der Preisüberwacher das nennt. Die Aufgabe von Stefan Meierhans besteht darin, Konsumentinnen und Konsumenten vor überrissenen Preisen zu schützen. Und indirekt zahlt die Kundschaft höhere Gebühren der Lädeli. Denn diese geben höhere Gebühren an die Kundinnen und Kunden weiter.
Zahlungen unter 15 Franken entlastet
Meierhans hat es schon mehrfach geschafft, einvernehmliche Regelungen mit Worldline zu treffen. Die letzte Vereinbarung lief im Dezember letzten Jahres aus. Deshalb wurde neu verhandelt.
Die wichtigste Neuerung: Bei Zahlungen unter 15 Franken mit Debitkarten sinken die Gebühren um 30 Basispunkte (0,3 Prozent). Die maximalen Gebühren bleiben gleich: 2 Franken für Mastercard, Fr. 3.50 für Visa-Debitkarten.
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