Wer nach längerer Zeit wieder einmal bewusst einen Blick auf den Kassenzettel wirft, wird wahrscheinlich schockiert sein. Zwei Kilo Fusilli bei Coop kosten einen Franken mehr als im vorletzten Jahr. Auch die Kiste Bier ist bei Aldi nur noch für einen Aufpreis von Fr. 1.70 zu haben.

Doch nicht nur Hopfen und Malz sind teurer geworden, auch Backbegeisterte müssen sich den Griff zum Schwingbesen zweimal überlegen. Der Preis für Milch und Eier ist im Vergleich zum Vorjahr massiv angestiegen. Eine Viererschachtel Eier aus Bodenhaltung kostet neu Fr. 4.20 statt 3.60 – eine Preiserhöhung von über 16 Prozent. Für Feinkristallzucker bezahlen die Kundinnen und Kunden neu Fr. 1.30 – ein Anstieg von über 44 Prozent. 

Das sind nur einige Beispiele, die zeigen, wie die Preise für fast alles in den letzten Monaten gestiegen sind. Bei den Lebensmitteln zeigt sich die Inflation besonders stark. Wie die NZZ in einer Analyse aufzeigt, sind über die Hälfte von 2700 untersuchten Lebensmitteln von Coop und Migros seit Anfang letztem Jahr teurer geworden. Nur gerade 4 Prozent wurden günstiger.

Erstaunlich dabei: Während die Preise bei Bio- und Fair-Trade-Produkten nur wenig gestiegen sind, haben sie vor allem bei den günstigeren Marken angezogen. Als Grund nennt die NZZ, dass die Teuerungen bei Bio-Lebensmitteln schon früher erfolgten. Zudem würden die Preiserhöhungen der günstigen Produkte stärker ins Gewicht fallen. Denn wenn eine Tube Prix-Garantie-Tomatenpüree um 50 Rappen teurer wird, macht das prozentual mehr aus, als wenn das Edelpüree ebenfalls 50 Rappen zulegt.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Konsumentenpreise aufgrund der Inflation somit deutlich gestiegen und liegen in der Schweiz bei durchschnittlich 2,6 Prozent. Die Lage scheint sich aber langsam zu beruhigen. Seit März sind die Konsumentenpreise stabil geblieben, bestätigt das Bundesamt für Statistik. Dies ist auf den starken Schweizer Franken gegenüber Euro und Dollar zurückzuführen. Zum Vergleich: In der Eurozone liegt die Inflationsrate bei 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. 

Ferien werden teurer

Eine Ausnahme gibt es. Im Hinblick auf die Sommerferien müssen Flugbegeisterte besonders tief in die Tasche greifen. Gemäss dem Comparis-Konsumentenpreisindex ist im April der Preis für ein Flugticket verglichen mit dem Vormonat um 6,1 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 26,5 Prozent gestiegen. Auch Pauschalreisen verteuerten sich im April um 4,9 Prozent gegenüber März und um 16,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. 

Tricks, um Geld zu sparen

Es gibt einige Tricks, wie Sie trotz Teuerung günstige Angebote finden: 

  • Ferien: Bei Flügen lohnt es sich, eher früher als später zu buchen. Wem das Fliegen aber dennoch zu teuer oder unökologisch ist, für den sind Fernbusse eine gute und günstige Alternative. Checkmybus.ch, Flixbus.ch, Ecolines.net bieten tägliche Fahrten zu tiefen Preisen an. Diejenigen, die den Sommer lieber in der Schweiz verbringen möchten, können von den Sparbilletten der SBB profitieren.
  • Freizeit: Veranstaltungen können ganz schön teuer sein. Doch viele Anbieter bieten Last-Minute-Karten, Schüler-, Studierendenrabatt, Seniorenrabatt oder IV-Rabatt an. Für Personen im Raum Zürich weiss Zürich unbezahlbar Events, die man sogar gratis besuchen kann.
  • Lebensmittel: Auch was das Essen angeht, gibt es einige Tipps, wie man gut und günstig essen kann. Zum Beispiel bieten Apps wie Too Good To Go oder Äss-bar.ch unverkaufte Lebensmittel aus Restaurants, Bäckereien oder anderen Geschäften zu einem vergünstigten Preis an. Das schont nicht nur das Portemonnaie, sondern kommt auch der Umwelt zugute.
  • Sport: Es ist wärmer geworden. Das ruft nach Sport im Freien. Dabei gibt es mehr als nur Joggen: Die rund 500 Zurich Vita-Parcours in der ganzen Schweiz bieten einen ausgewogenen Mix aus Beweglichkeits-, Kraft- und Ausdauerübungen. 

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