Kriegshetzer und politische Agitatoren missbrauchen die sozialen Medien. Mit Fake News, also Falschmeldungen, versuchen sie, gegen die gegnerische Kriegspartei zu hetzen oder politische Gegner zu diskreditieren. 

Ein paar Verhaltensregeln und Recherchetechniken helfen, Fake News zu erkennen und einzudämmen. Schauen Sie Videos und Bilder sehr genau an. Tragen die Leute der Jahreszeit entsprechende Kleider? Passen abgebildete Gebäude in die Gegend, in der das Bild angeblich aufgenommen wurde? Entdecken Sie Bildelemente, die nicht zur Szenerie passen? Folgen Sie mit der «Reverse»-Suche der Spur eines Bilds. Dazu speichern Sie das Bild auf Ihrem Computer und gehen dann zum Beispiel auf Images.google.com oder Yandex.com/images und laden es dort hoch. 

Woher stammt die Nachricht?

Posten Sie nur Inhalte aus vertrauenswürdigen, überprüfbaren Quellen. Fake News verbreiten sich nicht zuletzt so schnell, weil sie auf den ersten Blick glaubwürdig und plausibel erscheinen. Versuchen Sie deshalb, herauszufinden, von wem die Nachricht ursprünglich verbreitet wurde, und fragen Sie sich: Ist diese Person oder Quelle vertrauenswürdig? 

Haben die Ereignisse tatsächlich so stattgefunden?

Ein einzelner Post auf Facebook oder Twitter reicht nicht, um etwas als wahr einzustufen. Suchen Sie unbedingt nach weiteren, voneinander unabhängigen Schilderungen und Quellen. Aber Achtung: Völlig gleich lautende Meldungen bedeuten letztlich nur, dass andere die Nachricht einfach kopiert haben. In seriösen Redaktionen gilt das Zwei-Quellen-Prinzip. Eine Nachricht darf nur weiterverbreitet werden, wenn sie von mindestens zwei unabhängigen Quellen bestätigt wurde. Suchen Sie deshalb auch in etablierten Print- und elektronischen Medien nach der entsprechenden Nachricht. 

Kontrollieren Sie die Zahlen

Mit Statistiken lässt sich viel Unfug anstellen. Die dafür verwendeten Daten sind häufig auch auf offiziellen Websites einsehbar, etwa bei statistischen Ämtern oder auf anderen Behörden-Websites. Klären Sie ab, ob die Zahlen stimmen und das aussagen, was behauptet wird.

Überprüfen Sie Zitate, die jemandem zugeschrieben werden 

Dazu setzen Sie einfach das entsprechende Zitat in Anführungszeichen in das Suchfeld einer Suchmaschine wie Google oder Duckduckgo.

Tipps: Hier werden Fakten geprüft

Factchecking ist eine journalistische Disziplin, die einiges an Erfahrung voraussetzt. In den vergangenen Jahren sind verschiedene Projekte entstanden, die mit professionellen Mitteln Behauptungen, Bilder und Videos aus dem Netz überprüfen. Eine Auswahl:

Mimikama.at
Der österreichische Verein entlarvt seit 2011 Falschmeldungen im Internet. Wie schon zu Corona und zum Ukrainekrieg sind seine Einträge auch in Sachen Nahostkonflikt sehr aktuell.


Correctiv.org
Das spendenfinanzierte Recherchezentrum aus Essen und Berlin ist bekannt für sehr gründliche Analysen von Internet-Posts.


Bellingcat.com
Diese Site hat unter Faktencheckern mittlerweile schon fast Legendenstatus. Die Mitarbeitenden des internationalen Recherchekollektivs analysieren in unermüdlicher Kleinarbeit und mit forensischen Methoden Berichte aus Krisengebieten. Gute Englischkenntnisse und ein langer Atem helfen bei der Lektüre.