Es wird wärmer, und damit ist wieder Zeckensaison. Die kleinen Spinnentiere sind nicht ungefährlich, sie können schwere Krankheiten übertragen. Und sie sind in der Schweiz weit verbreitet. Sie lauern nicht nur im Wald, sondern auch auf Wiesen, im Garten oder auf dem Balkon.  

Zeckenstiche können Kopfschmerzen, hohes Fieber, Krampfanfälle und Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod auslösen. Bis zu fünf Prozent der blutsaugenden Viecher tragen das Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME) in sich, das eine Gehirn- oder Hirnhautentzündung auslösen kann. Die Impfung dagegen wird allen Erwachsenen und Kindern ab sechs Jahren empfohlen. 

Die FSME-Ansteckungen schwanken in der Schweiz seit 2005 zwischen 100 und 250 Fällen jährlich und haben 2020 mit 455 Fällen einen Spitzenwert erreicht. Letztes Jahr lagen sie auf dem Niveau der Jahre davor. Wegen des milden Winters wird heuer eine «gute» Zeckensaison erwartet. «Noch mehr als von der Zeckenpopulation hängen die Stiche aber vom menschlichen Verhalten ab», heisst es beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Wenn es warm ist, sind mehr Menschen in der Natur unterwegs. Auch viele ungeimpfte.

Weitere Gefahren

Ein weiteres Risiko bei Zeckenstichen, gegen das man sich aber nicht impfen kann, ist die Borreliose. Sie lässt sich meist am roten Ring um die Einstichstelle erkennen. Betroffene haben oft mit Fieber, Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen, Schweissausbrüchen und geschwollenen Lymphknoten zu kämpfen. Wenn die Borreliose unentdeckt bleibt und nicht mit Antibiotika behandelt wird, können chronische Gelenkentzündungen entstehen.

Ein eher neues Phänomen ist die Hasenpest (Tularämie). Sie wird in etwa hälftig durch Zeckenstiche und durch Bisse wilder Tiere übertragen. Auch sie kann Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen verursachen und lässt auch oft die Lymphknoten anschwellen.

Von April bis November veröffentlicht das BAG jeweils einen Bericht rund um die Zeckenlage in der Schweiz. Der erste erscheint dieses Jahr am 11. April. Zudem erstellt das BAG in Zusammenarbeit mit Swisstopo Karten, die über das regionale Risiko eines Zeckenstichs beziehungsweise einer FSME-Infektion informieren.