Erst glaubte sie an einen Mückenstich. Dann kamen jede Nacht neue rote Flecken hinzu, das Jucken wurde immer schlimmer. Julia Bichsel (Name geändert) brauchte nicht lange, um den Urhebern auf die Schliche zu kommen. Mitreisende machten ihr klar: Die Herberge im marokkanischen Rif-Gebirge war eine regelrechte Brutstätte für Bettwanzen, die ständig wechselnde Gästeschar ein willkommenes Buffet für die Blutsauger.

Julia Bichsel war besorgt. Denn was im Urlaub mühsam ist, kann zu Hause so richtig zum Alptraum werden. Bettwanzen verstecken sich nämlich gern im Gepäck. So holt man den Parasiten als blinden Passagier in die eigenen vier Wände.

Bettwanzen bekämpfen ist eine teure Prozedur

Bettwanzen übertragen nur selten Krankheiten. Doch: Sie loszuwerden, kostet meist viel Geld. Spezialisierte Firmen benutzen eigens abgerichtete Suchhunde, um die Tierchen aufzuspüren. Wenn sie einmal gefunden sind, müssen sie mit Chemikalien und hohen Temperaturen bekämpft werden, zum Teil mehrmals. Befallene Zimmer muss man dabei auf bis zu 55 Grad aufheizen.

«Die Bettwanze ist der hartnäckigste Schädling, den wir in der Schweiz zu bekämpfen haben», sagt der Biologe Jean-Martin Fierz von der Firma Rentokil. Jeder fünfte Notfalleinsatz gehe auf das Konto der Wanzen. Immer wieder müssen ganze Wohnblocks von den Parasiten befreit werden.

Bettwanzen: 4 Tipps gegen sie
  • Erkennen

Meist verursachen Bisse einen roten, juckenden Ausschlag. Ein sicheres Zeichen sind kleine Blutflecken auf der Bettwäsche, Hautreste oder kleine, schwarze Kotpunkte in der Nähe des Betts. Die Tiere sind rotbraun, flach und vier bis neun Millimeter lang.

 

  • Vermeiden

​​​​​​​Hotelbett und -zimmer auf Anzeichen von Wanzen prüfen und bei Bedarf das Zimmer wechseln. Auch bei gebrauchten Möbeln und Kleidern ist Vorsicht geboten.

 

  • Bekämpfen

Kleider bei 60 Grad waschen, andere Gegenstände für mehrere Tage in den Tiefkühler legen. Bei Verdacht das Gepäck auf keinen Fall erst mal zu Hause herumstehen lassen.

 

  • Beseitigen

Wenn die Wohnung befallen ist, nützt nur noch Hilfe vom Profi. Es empfiehlt sich, mehr als eine Offerte einzuholen – und abzuklären, ob andere Wohnungen betroffen sind. Wenn der Ursprung des Befalls unklar ist, steht der Hausbesitzer in der Verantwortung.

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Chantal Hebeisen, Redaktorin
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