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Die Haushalte sind ein beachtlicher Stromverbraucher. Laut der Elektrizitätsstatistik 2020 werden in der Schweiz 34,6 Prozent des Stroms von Haushalten verbraucht. Doch wo sind die Stromfresser im Haushalt, und wie leicht sind Spartipps umsetzbar? Beobachter-Redaktor Felix Ertle präsentiert jede Woche einen neuen Spartipp. Er findet für Sie heraus, wie einfach die Sparmassnahmen in den Alltag integriert werden können, und zeigt, wie hoch der Spareffekt tatsächlich ist. Zudem ist Ertle auch an Ihren eigenen Spartipps interessiert: Gerne können Sie diese auf unserer Facebook-Seite oder unten in den Artikelkommentaren teilen.
Tatsächlich kann jedermann den eigenen Stromverbrauch mit energieeffizienten Geräten und Leuchtmitteln, vor allem aber mit dem richtigen Verhalten teils massiv reduzieren. Energieexperten schätzen, dass sich das Potenzial im Haushalt auf rund 30 Prozent summiert.
Viel Potential bei Wärme und Kälte
Ganz generell lohnt sich Stromsparen bei Geräten, die Wärme oder Kälte erzeugen. Also beim Backofen, Kühlschrank, bei der Abwaschmaschine, Waschmaschine, beim Trockner oder Elektroboiler. Sparpotenzial besteht aber auch bei Geräten der Unterhaltungselektronik und bei der Beleuchtung.
Stromsparen hängt direkt mit unserem Verhalten im Alltag zusammen. «Wir können den Verbrauch nicht sehen oder fühlen. Das macht ihn zu abstrakt für uns», sagt Renate Schubert, Verhaltensökonomin an der ETH Zürich. «Damit wir unser Verhalten ändern, muss er direkt erfahrbar werden.»
Ein Eisbär hilft beim Wassersparen
Als Beispiel nennt sie den digitalen Eisbären. Dieses kleine Gerät montiert man in den Duschschlauch, und es führt einem den Warmwasserverbrauch direkt vor Augen. Je länger man duscht, desto kleiner wird die Eisscholle, auf der der Bär steht. «Wer die Anzeige benutzt, duscht kürzer – und spart sechsmal mehr Warmwasser als Leute, die lediglich allgemeine Informationen zum Wassersparen erhalten.» Schubert, die das Forschungsprojekt «Nachhaltiges Konsumverhalten» leitet, ist überzeugt: «Die Chancen stehen gut, dass wir uns an energiesparendes Verhalten gewöhnen.»
Energiespartipp 1 – Stecker ziehen
Bevor ich die Wohnung verlasse oder abends schlafen gehe, ziehe ich bei Elektrogeräten den Stecker oder betätige den Schalter an der Steckerleiste. So verhindere ich unnötigen Standby-Stromverbrauch. Spareffekt: 50-100 Franken/Jahr.
Energiespartipp 2 – Richtig waschen
Waschen Sie Ihre Wäsche immer bei 60 Grad? Meist reichen 40 oder 30 Grad. Noch besser ist der Eco-Modus, hier sparen Sie bis zu 50 Prozent Energie. Spareffekt: 20 Franken/Jahr (bei 3er-Haushalt)
Energiespartipp 3 – Stromsparend backen
Heizen Sie den Backofen immer vor? Meist unnötig und verantwortlich für 20 Prozent der Energie. Besser: kein Vorheizen, Umluft nutzen, Backofen zwischendurch nicht öffnen, die letzten zehn Minuten mit Restwärme garen. Spareffekt: 20 Franken/Jahr (bei 3er-Haushalt)
Energiespartipp 4 – Effizient kochen
Ohne Deckel kochen dauert länger und frisst Energie. Also schliesse ich die Töpfe. Für die letzten Minuten schalte ich die Herdplatte ab und nutze Restwärme. Wenn ich Wasser aufheize, verwende ich den Wasserkocher. Spareffekt: 30 Franken/ Jahr (bei 3er-Haushalt)
Energiespartipp 5 – Kühlschrank einstellen
Haben Sie manchmal eine dicke Eisschicht im Gefrierfach? Das braucht unnötig viel Strom. Den Kühlschrank stelle ich nicht kälter als sieben Grad und schaue, dass die Türe gut schliesst. Spareffekt: 25 Franken/Jahr.
Energiespartipp 6 – LED statt Halogen
Verwenden Sie Halogenleuchten oder sogar noch Glühbirnen? Durch deren Abwärme geht viel Energie verloren. Darum ersetze ich sie mit bis zu 90 Prozent energieeffizienteren LED-Leuchten. Spareffekt: 40 bis 80 Franken.
Energiespartipp 7 – Strahlregler nutzen
Möchten Sie duschen wie immer? Mit einem Strahlregler sparen Sie 50 Prozent Warmwasser – bei gleichlangem Duschvergnügen. Mit modernen Geräten merken Sie kaum den Wasserdruckverlust. Sparpotenzial pro Person: 40 Franken/Jahr; Kosten: ab 7 Franken
Energiespartipp 8 – Heizungsthermostat austauschen
Viele Thermostate sind über 15 Jahre alt – und reagieren ungenau auf Veränderungen der Raumtemperatur. Darum schaffe ich mir ein neues Thermostat an. Sparpotenzial bei 4-Zimmer-Wohnung: 120 bis 370 Franken.
Energiespartipp 9 – Stosslüften statt kippen
Viele Thermostate sind über 15 Jahre alt – und reagieren ungenau auf Veränderungen der Raumtemperatur. Darum schaffe ich mir ein neues Thermostat an. Sparpotenzial bei 4-Zimmer-Wohnung: 120 bis 370 Franken.
Interessiert sich für Ihre Energiespartipps: Beobachter-Redaktor Felix Ertle.
15 Kommentare
Strom sparen,verantwortungsbewusst konsumieren und leben = bei sich und dem eigenen Verhalten, Konsumverhalten, Strom sparen beginnen und vor der eigenen Türe kehren!
Weitere Spartipps: Kalt essen statt kochen; Weniger essen; Altes Auto fahren oder keines und zu Fuss gehen; kalt Duschen; Balkonien statt Ausflüge und Urlaube, mit Rauchen aufhören, oder am besten mit allem, was Spass macht. Mal im Ernst, etwas geht schief, wenn wir uns jetzt mit Problemen herumschlagen, die es seit dem Weltkrieg nicht mehr gab....
Wenn man davon ausgeht, dass im Mittelland während etwa 9 Monaten pro Jahr geheizt werden muss (in höhergelegenen Gebieten ist es mehr); und wenn man davon ausgeht, dass in den drei wärmsten Monaten auch der Kunstlichtbedarf am geringsten ist, dann ist es einfach zu erkennen, dass die Wärme von Leuchtmitteln (Glühbirnen) die Wohnung mitheizt.
Dadurch muss die Primärheizung (Öl, Gas, Holz) weniger arbeiten. Das bedeutet umgekehrt: Je moderner die Leuchtmittel sind, desto stärker müssen Primärheizungen einspringen. Diese Kausalität ging schon bei Moritz Leuenberger völlig vergessen.
Natürlich wird man trotzdem möglichst neue LED-Leuchten kaufen. Allerdings halten die LED-Leuchtmittel meist nur einen wirklich kleinen Bruchteil der angegebenen Lebensdauer – ihr sowieso schon kunstvoll hoher Preis wird damit unattraktiv. Wegen Leuchtmitteln im Innenbereich in eine Energiespar-Hysterie zu verfallen, wäre somit nicht nötig.
Effizient Kochen: In den 70er Jahren hat unsere Grossmutter Reis einmal richtig aufkochen lassen und dann in eine Kochkiste gepackt. Ohne weitere Energiezufuhr wurde der Reis gar. Wir hatten ziemlich gestaunt. Aber es war uns auch ziemlich egal: Strom war ja immer da...
Richtig! Noch mehr lässt sich sparen wenn nicht täglich Filmchen und Bilder an ganze Gruppen verschickt und weitergeleitet werden, die Rechenzentren die diese verarbeiten und weiterleiten sind riesen Stromfresser!!
ja das ist tatsächlich so. Der Multiplikator ist riesig, wenn sich die sinnbefreiten Reels im FB 100000 Leute anschauen.