Ein Foto vom Sonnenuntergang schiessen und schnell auf Instagram stellen? Oder das beste Restaurant der Stadt ausfindig machen? Ferien ohne Handy sind kaum vorstellbar und ohne Internet schon gar nicht. Also muss ein Datenpaket her. Kauft man eines beim eigenen Schweizer Mobilfunkanbieter, wird es oft teuer. Es gibt aber Alternativen:

Oliver Zadori ist Inhaber von Dschungelkompass.ch, einer Website für Mobilfunktarife. Laut Zadori gibt es für die Ferien drei Optionen: 
    •    eine Reise-SIM-Karte kaufen,
    •    am Ferienort nach einem günstigen Datenpaket-Angebot suchen,
    •    beim bestehenden Schweizer Anbieter ein Datenpaket kaufen.

Alle drei Optionen haben Vor- und Nachteile.

Option 1: Die Reise-SIM-Karte (physisch und digital)

Früher gab es die SIM-Karte nur physisch, seit einigen Jahren gibt es sie auch digital (eSIM). Dabei wird keine SIM-Karte ins Handy eingesetzt, sondern man erhält beim Kauf einen QR-Code zum Scannen. Allerdings können nur neuere Geräte damit ausgestattet werden.

Eine neue SIM-Karte zum Reisen wird empfohlen, wenn jemand viel unterwegs ist oder viel im Netz surft. Denn die Datenpakete von globalen Online-Anbietern sind um einiges günstiger als die von Schweizer Anbietern.

Der Nachteil einer Reise-SIM-Karte ist, dass sie die eigentliche SIM-Karte und damit auch die bisherige Rufnummer ersetzt. Es ist daher praktisch, ein zweites Handy mitzunehmen. Dann kann man einen Hotspot einschalten, mit dem man das Handy mit der Schweizer SIM-Karte verbindet. Diese Lösung eignet sich besonders, wenn mehrere Nutzerinnen und Nutzer sich mit dem zweiten Smartphone per Hotspot verbinden möchten.
Ein weiterer Nachteil der Reise-SIM-Karte ist, dass die Datenpakete nur für eine kurze Zeit gültig sind. Im Durchschnitt rund 30 Tage. Hat man das gekaufte Datenpaket bis dahin nicht aufgebraucht, ist es weg.

Je nach Gerät können aber auch mehrere SIM-Karten parallel angewendet werden. Das heisst: Gleichzeitig können eine physische und eine digitale SIM-Karte verwendet werden. So kann zum Beispiel für Anrufe die Haupt-SIM und für die Datennutzung die eSIM verwendet werden. In den Einstellungen findet man heraus, ob das eigene Handy beide SIM-Karten verwenden kann.

 

Option 2: Vor Ort schauen

Die zweite und laut Zadori die günstigste Variante: am Ferienort selbst nach einem Angebot suchen. Besonders einfach sind wiederaufladbare Prepaid-Angebote. Zum Beispiel kostet in Italien ein Abo mit bis zu 50 Gigabyte rund 17 Euro im Monat. Der Nachteil: Die Mobilfunkangebote sind auf dem Reiseweg teils schwer zugänglich, hinzu kommen Verständigungsprobleme. Wer ein modernes Smartphone besitzt, kann aber online eine eSIM erwerben. 
 

Option 3: Beim Schweizer Mobilfunkanbieter bleiben

Wer nicht viel im Internet surft, nicht zu lange im Ausland ist und nicht herumreist, kann laut Zadori auch bei seinem Schweizer Anbieter ein Datenpaket kaufen. Die Angebote sind zwar teurer, dafür haben sie teils keine Auslaufzeit. Das heisst: Wer beispielsweise ein 1-Gigabyte-Datenpaket bei Swisscom für Fr. 14.90 kauft und das Guthaben nicht vollständig aufbraucht, kann es zu einem späteren Zeitpunkt erneut nutzen. Denn bei den traditionellen Schweizer Mobilfunkanbietern wie Swisscom, Salt und Sunrise schreibt das Gesetz für begrenzte Datenpakete im Ausland eine Gültigkeitsdauer von 365 Tagen vor. Bei unlimitierten Datenpaketen gibt es keine gesetzliche Bestimmung.

Aber aufpassen! Bei Schweizer Mobilfunkanbietern sind die Länder in Zonen unterteilt. Das heisst: Wenn man herumreist oder das bereits gekaufte Datenpaket zu einem späteren Zeitpunkt verwenden will, muss das neu bereiste Land in derselben Zone liegen wie das Land zuvor.

Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viel Datenvolumen Sie im Ausland benötigen, so kaufen Sie zu Beginn ein kleines Datenpaket. Sie können zu einem späteren Zeitpunkt ein zusätzliches kaufen. Ausserdem besteht immer noch die Möglichkeit, das WLAN in der Unterkunft oder ein öffentliches zu nutzen.