Was ist eine Quittung?

Eine Bestätigung, dass Kundinnen und Kunden eine Leistung erhalten und dafür den vereinbarten Preis bezahlt haben. Rechtlich gelten Quittungen als Urkunden.

Wofür braucht es Quittungen?

Die Quittung ermöglicht es, Zahlungen zu beweisen – etwa, wenn man zu Unrecht gemahnt Unberechtigte Forderung Darf ich mit dem Beobachter drohen? wird. Auch für Garantie oder Versicherungsleistungen wird häufig nach einer Quittung verlangt. Sie belegt, wann und zu welchem Preis man etwas gekauft hat.

Was sollte alles auf der Quittung stehen?

Grundsätzlich muss die Quittung die gekaufte Sache aufführen, den effektiv dafür bezahlten Preis, das Datum oder den Zeitraum des Kaufs, den Steuersatz sowie die Angaben zum Verkäufer und zur Käuferin. Angaben zur Käuferin sind vor allem für mehrwertsteuerpflichtige Geschäftsleute wichtig, damit sie den Vorsteuerabzug geltend machen können. Für alle anderen Käufer ist es jedoch kein Problem, wenn diese Angaben fehlen.

Bei Quittungen, die von Kassen automatisch ausgedruckt werden, müssen die Angaben zum Käufer dagegen nicht auf dem Kassenzettel stehen, wenn der Kaufbetrag unter 400 Franken liegt.

Müssen gekaufte Waren einzeln aufgeführt sein, oder reicht der Gesamtbetrag?

Die Waren sollten grundsätzlich klar und eindeutig bezeichnet sein. Im Detailhandel sollte mindestens die Artikelgruppe auf dem Kassenzettel stehen. Wenn man also zum Beispiel ein Urdinkel-Sauerteigbrot mit Kürbiskernen kauft, genügt die Bezeichnung «Backwaren».

Muss man mir eine Quittung geben?

Ja, das Gesetz sagt, wer eine Zahlung leistet, kann dafür eine Quittung verlangen. Das gilt auch dann, wenn Sie einer Privatperson etwas abkaufen.

Muss ich die Quittung dabeihaben, wenn ich den Laden verlasse?

Nein. Die Geschäfte müssen zwar einen Beleg anbieten, Sie müssen ihn aber nicht annehmen. Mit der Quittung können Sie allerdings beweisen, dass Sie für die Waren in Ihrer Tasche bezahlt Ladendetektive Muss ich meine Tasche öffnen? haben – darum behalten Sie sie besser, bis Sie das Geschäft verlassen haben.

Wie lange soll ich Quittungen aufbewahren?

Es kommt darauf an, was Sie gekauft haben. Je nach Art der bezogenen Leistung gelten unterschiedliche Verjährungsfristen (siehe Guider-Checkliste unten). Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, bewahren Sie die Belege am besten zehn Jahre lang auf. Das ist allerdings nur sinnvoll bei dauerhaften Gegenständen mit gewissem Wert.

Checkliste «Aufbewahrungsfristen von Dokumenten» bei Guider

Nicht immer ist es leicht, mit dem Papierkram fertig zu werden. Noch komplizierter wird es wegen der unterschiedlichen gesetzlichen Verjährungsfristen. Kann der Vermieter nach vier Jahren noch Nebenkosten nachfordern? Wie lange sollte man Steuererklärungen sowie die Beilagen dazu aufbewahren? Beobachter-Abonnenten erhalten in der Checkliste «Aufbewahrungsfristen von Dokumenten» Antworten auf solche Fragen.

Ich habe eine Jacke gekauft. Auf der Quittung steht «keine Garantie». Ist das verbindlich?

Nur, wenn das beim Kauf – bevor Sie die Quittung bekamen – vertraglich abgemacht war, sich also etwa aus dem mündlichen oder schriftlichen Vertrag oder aus den allgemeinen Geschäftsbedingungen ergibt. Steht der Ausschluss der Garantie Garantie Mit beschränkter Haftung nur auf dem Beleg, ist er unverbindlich. Die Quittung ist nicht Bestandteil des Vertrags, sie gilt lediglich als Beleg für die Bezahlung.

Kann ich Garantieansprüche geltend machen, obwohl ich die Originalquittung nicht mehr habe?

Ja, sofern Sie auf eine andere Art beweisen können, wann, wo und zu welchem Preis Sie die Sache gekauft haben. Das Gesetz schreibt nicht vor, dass dazu eine originale Quittung nötig ist. Das Geschäft muss grundsätzlich auch einen Scan oder ein Foto der Quittung akzeptieren. Auch ein Bankbeleg ist gültig, sofern daraus zweifelsfrei hervorgeht, wann Sie den Gegenstand gekauft haben. Ohne einen solchen Nachweis ist es eine Frage der Kulanz, ob eine Verkaufsstelle auf Ihre Forderungen eingeht.

Was soll ich tun, wenn meine Quittung verblichen und nicht mehr lesbar ist?

Sie müssen den Kauf und das Datum anderweitig nachweisen, etwa mit einem Bankbeleg. Das wärmeempfindliche Thermopapier reagiert auf Licht und auf Weichmacher in Plastik. Darum bewahren Sie Belege am besten in einem Papierumschlag und an einem dunklen Ort auf. Oder Sie fotografieren, kopieren oder scannen sie, solange sie noch leserlich sind.

Was droht, wenn man eine Quittung abändert?

Wer eine Quittung verfälscht, um jemanden zu schädigen oder sich einen unrechtmässigen Vorteil zu verschaffen, erhält eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. Dasselbe gilt, wenn man eine verfälschte Quittung zur Täuschung gebraucht.

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Norina Meyer, Redaktorin
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