Der Weg übers Mobilfunknetz ins Internet ist heute einfach. Fast jedes aktuelle Handy und die Smartphones sowieso sind technisch dafür ausgestattet, so dass man jederzeit und überall, ob im Stadtpark oder auf der Alp, E-Mails checken und im Internet surfen kann. Meist muss man nur die Telefonnummer beim Netzanbieter freischalten.

Wer nicht auf Minidisplays surfen mag oder unterwegs richtig online arbeiten muss, kann die meisten Mobiltelefone auch als Modem verwenden. Verbunden mit einem USB-Kabel oder per Bluetooth bringen sie Net- und Notebooks fernab von WLAN-Hotspots ins Netz.

Besser als dieses sogenannte Tethering eignen sich dafür jedoch entsprechende USB-Sticks oder PC-Einschubkarten, die mit einer SIM-Karte versehen sind und eine eigene Mobilfunkverbindung ins Internet aufbauen. So bleibt das Handy frei für den Telefon- und den SMS-Empfang, und auch dessen Akku wird geschont. Zudem sind diese Mobilfunkadapter heute so weit gereift, dass selbst nicht so virtuose Computeranwender damit klarkommen und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 2500 Kilobit pro Sekunde fast so schnell im Internet unterwegs sind wie zu Hause.

Es ist denn auch nicht die Technik, die für Überraschungen bei der mobilen Nutzung des Internets sorgt, sondern die Kosten. Jeder, der in seinem Bekanntenkreis oder einschlägigen Foren forscht, wird von Leuten hören, die innert weniger Tage Hunderte oder gar Tausende von Franken versurft haben.

Das Wichtigste: Ein passendes Abo

Im Unterschied zur Telefonie rechnen die Mobilfunkbetreiber Datenverbindungen in der Regel nicht nach Verbindungszeit, sondern nach Datenvolumen ab. Mit einem normalen Handyabo kostet jedes Megabyte bei Swisscom 10 Franken, bei Orange und Sunrise sogar 15 Franken. Schon mit 40 E-Mails ohne Anhang, dem Aufruf von 30 Webseiten oder eines Youtube-Filmchens kann dieser Wert erreicht oder übertroffen werden.

Wer mobil aufs Internet zugreifen will, muss sich deshalb früh um eine Datenoption für sein Handyabo kümmern oder ein spezielles Surfabo lösen. Damit lassen sich die Kosten pro Megabyte Datenvolumen je nach Anbieter auf unter drei Franken drücken. Wie immer bei den Mobilfunkanbietern ist es aber nicht einfach, den optimalen Preisplan zu finden. Er hängt vom Datenvolumen und der Häufigkeit der Internetnutzung ab und muss deshalb individuell kalkuliert werden. Dabei sind Online-Tarifvergleiche hilfreich, etwa jener von www.providerliste.ch.

Grundsätzlich gilt, dass für Gelegenheitsnutzer die günstigen Datenoptionen fürs Handyabo ideal sind. Die Tagespauschalen lohnen sich für jene, die an maximal zehn Tagen im Monat, dann aber sehr intensiv, mobil online sind. Wer häufiger mobil aufs Internet zugreifen will, fährt mit Spezialabos und Datenfreimengen bis zehn Gigabyte am günstigsten.

Trotz sorgfältiger Wahl des Tarifplans ist es ratsam, ein Auge auf den bereits getätigten Datentransfer zu werfen. Dafür bieten alle Mobilfunkanbieter im Kundenbereich ihrer Homepages oder der Verbindungssoftware eine Statistik an.
Nähert man sich der gebuchten Datenvolumenlimite, sollte man seine mobile Internetnutzung einschränken oder rechtzeitig eine dem Nutzungsverhalten besser angepasste Tarifoption wählen. Denn für die darüber liegenden Datentransfers verrechnen die Anbieter happige Zusatzkosten von 5 (Sunrise, Orange) bis 10 Franken (Swisscom) pro Megabyte.

Im Ausland ist Vorsicht geboten

Noch grösser ist die Kostenfalle, wenn aus dem Ausland mobile Internetverbindungen aufgebaut werden. 10 Franken (Swisscom) bis 15 Franken (Sunrise, Orange) pro Megabyte werden dafür zusätzlich verrechnet. Mit entsprechenden Abooptionen lassen sich diese übertriebenen Preise zwar reduzieren, doch teuer bleibt das Surfen trotzdem. Wer nicht darauf verzichten kann, kauft sich deshalb besser eine lokale Prepaid-Datenkarte oder wählt sich über einen WLAN-Hotspot ein.

Wer auf mobiles Internet angewiesen ist, sollte bei der Wahl des Mobilfunkanbieters dessen Netzabdeckung prüfen. Entsprechende Karten der Anbieter helfen weiter. Auf Nummer sicher geht, wer einen Testlauf in seinem Haupteinsatzgebiet macht: mit der SIM-Karte des entsprechenden Anbieters von einem Kollegen oder mit einem Prepaid-Angebot des Netzbetreibers.

Wer sein Handy als Modem fürs Notebook verwendet, sollte es mit einem USB-Kabel statt mit Bluetooth verbinden. So werden die Akkus der Geräte geschont. Und: Man bremst das Internet auf der Strecke vom Handy zum Notebook nicht aus. Denn die Nahfunktechnik Bluetooth ist langsamer als schnelle Internetverbindungen.

Ist der Empfang, auch im UMTS-Gebiet, nicht gut, könnte eine passende Antenne weiterhelfen. Die Anbieter von einigen UMTS-Karten bieten solche Antennen ab etwa 40 Franken an.

Auch im fahrenden Zug ist mobiles Surfen möglich. Dabei wechselt man unbemerkt von einer Funkzelle entlang der Strecke zur nächsten. Da sich alle Nutzer im Zug eine Funkzelle teilen, sollte man möglichst weit vorne sitzen. Im letzten Wagen sind nicht selten alle Einwahlkanäle der Funkzelle schon belegt.

Automatische Updates für das Betriebssystem oder andere Programme sowie Downloads von Videos, Software und Musik über eine Mobilfunk-Internetverbindung sollten vermieden und erst gestartet werden, wenn eine WLAN- oder kabelbasierte Internetanbindung zur Verfügung steht.

Bilder und Flashdateien sind die grössten Brocken beim Surfen im Internet. Wer in den Browsereinstellungen festlegt, dass diese nicht automatisch geladen werden, spart deshalb sehr viel Datentransfervolumen. Nach Bedarf können die grafischen Elemente von Webseiten dann einzeln nachgeladen werden.

Im Browsercache werden bereits aufgerufene Grafiken und Webseiten zwischengespeichert und bei Bedarf wieder abgerufen. Standardmässig ist der Cache bei den Browsern aktiviert, doch sollte dies vor einer mobilen Internetsession kontrolliert werden.

Wer seine E-Mail-Konten mit klassischen Mailprogrammen checkt, lädt die neuen Nachrichten meist sofort und inklusive Anhänge auf das Mobilgerät. Besser ist es, seine Konten über Webmail-Schnittstellen zu kontrollieren, die zuerst nur die Betreffzeilen und den Absender der Mails zeigen. Nach Bedarf kann dann die komplette Mail angezeigt werden.

Wer mit dem Handy oder Smartphone surft, sollte dafür den Webbrowser Opera Mini verwenden. Er komprimiert die angeforderten Seiten vor der Übertragung aufs Handy, wodurch insbesondere bei bilderlastigen Seiten die Datenvolumen um ein Mehrfaches reduziert werden.

Das verbrauchte Datentransfervolumen lässt sich im Kundenbereich der Netzanbieter-Website oder im Protokoll der Verbindungssoftware nachschauen. Einfacher gehts mit Programmen wie  «TrafficMonitor» (www.trafficmonitor.de). Es misst den Datendurchsatz lokal auf dem Computer.