Familienferien müssen nicht immer auf ein dickes Portemonnaie ausgerichtet sein. Gerade Einelternfamilien stehen zahlreiche Möglichkeiten für günstige Familienferien in der Schweiz offen, etwa Angebote des Kinderhilfswerks Kovive, der Pro Juventute oder die Reka-Ferien der Schweizer Reisekasse (siehe nachfolgende Box «Fürs kleine Budget»). Finanzielle Beiträge für Ferien leisten je nach Kanton die Landeskirchen oder die Winterhilfe. In der Regel muss vorher ein schriftlicher Antrag gestellt werden. Ausserdem sollte man sich bereits Gedanken über die Wunschdestination gemacht haben. Auch wenn Ferien im Ausland eventuell billiger wären, sind die meisten Unterstützungsprogramme in der Schweiz angesiedelt.

Es eignen sich auch nicht alle Angebote für alle Alleinerziehenden. «Mama plus!» von der Reka beispielsweise setzt eine gewisse Offenheit für Austausch und gemeinsame Unternehmungen mit anderen Müttern voraus. Das gilt zum Beispiel auch für den Aufenthalt in einem Selbstversorgerhaus für Einelternfamilien. Alleinerziehende sollten deshalb im Voraus festlegen, ob sie die Ferien lieber nur mit ihren Kindern oder in Gesellschaft mit anderen Einelternfamilien verbringen möchten.

Angebote fürs kleine Budget

Reka-Ferienhilfe: Jährlich profitieren rund 1300 Familien von der Reka-Ferienhilfe, die es Familien erlaubt, für 100 Franken pro Woche Ferien zu machen. Das Angebot steht Familien mit Kindern bis zu 18 Jahren offen, die seit mindestens zwei Jahren in der Schweiz wohnen oder arbeiten, hier niedergelassen sind und ein jährliches Haushaltseinkommen von maximal 57'000 Franken (Zweielternfamilien) respektive 47'000 Franken (Einelternfamilien) erzielen. «Mama plus!» ist ein spezielles Angebot für alleinerziehende Mütter und ihre Kinder. Die Kosten belaufen sich auf 100 bis 450 Franken, je nach Familienbudget. Die Teilnahme am Rahmenprogramm wird vorausgesetzt. Weitere Infos auf www.reka.ch.

Kinderhilfswerk Kovive: Der Verein bietet nicht nur Ferien für die ganze Familie an, sondern auch Kinder- und Jugendlager, Ferien bei Gastfamilien sowie Sprachcamps. Rund 1300 Kinder und Jugendliche aus armutsbetroffenen Familien verbringen pro Jahr erholsame Ferien. Anspruchsberechtigt sind in der Schweiz niedergelassene Familien und Alleinerziehende mit Kindern bis zu 16 Jahren, wenn das Jahreseinkommen am Existenzminimum (Einelternfamilien nicht mehr als 50'000, Zweielternfamilien nicht mehr 60'000) liegt. Pro Familie und Jahr kann ein Angebot aus den Familienprojekten gebucht werden. Mehr zu den Angeboten auf www.kovive.ch.

Pro Juventute: Familien, deren Einkommen um das Existenzminimum liegt, können sich beim Ferienfonds des Guezliherstellers HUG und des Rotary Club Zürich-City um Unterstützung für bis zu zwei Wochen Ferien im Pro-Juventute Familienhotel Chesa Spuondas in St. Moritz bewerben. Pro Woche und pro Erwachsene gilt ein Sozialtarif von 490 Franken (Sommer) bis 560 Franken (Winter); bei Kindern liegen die Preise zwischen 245 und 448 Franken (Angaben zu den Einkommensverhältnissen sind zwingend). Während den Schulferien ist das Haus für Familienaktivitäten geeignet, davor und danach suchen Wanderer, Ruhesuchende und Kulturinteressierte das Hotel am Suvrettahang auf. Weitere Infos auf www.projuventute.ch.

Singleparentshouse: Das Heidi-Guesthouse in Amden (SG) bietet Alleinerziehenden Gelegenheit, mit anderen alleinstehenden Müttern oder Vätern in Kontakt zu treten, sich auszutauschen und gemeinsame Wandertouren in der Gegend des Walensees zu unternehmen. Kosten: Je nach Zimmerart 30 bis 90 Franken inklusive Frühstück. Weitere Infos auf www.singleparentshouse.ch.

Chili con Carne - Kurzferien und Bildung für Einelternfamilien: Eine Mischung aus Ferien und Bildung wird alleinerziehenden Müttern und ihren Kindern im Herbst von der Trägerschaft aus der Reka-Ferienhilfe und dem Verein EinElternForum ermöglicht. Ein zweitägiges Kursprogramm dient der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung der Alleinerziehenden. Auch die Kinder werden auf spielerische Weise in das Kursthema einbezogen. Die restlichen zwei Tage dienen zur Erholung und können frei gestaltet werden. Je nach den finanziellen Möglichkeiten kostet das Programm auf dem Hasliberg zwischen 200 bis 600 Franken pro Familie. Es gelten die gleichen Teilnahmebedingungen wie für das Programm «Mama plus!» der Reka. Weitere Infos und Anmeldung auf www.reka.ch.