Schnell noch einen Brief aufgeben, aber die Briefmarke fehlt. Mit dem SMS-Dienst der Post war das Problem schnell gelöst. Während fast zehn Jahren konnten Kundinnen und Kunden per SMS einen zwölfstelligen Code anfordern, der die Briefmarke in der rechten oberen Ecke ersetzte.

Abgerechnet wurde direkt mit dem Mobilfunkanbieter. Rund 100’000 SMS-Briefmarken wurden monatlich gekauft, schreibt die Post in einer Medienmitteilung.

Doch damit ist nun Schluss: Die Post stellt den Dienst Ende Juni ein. Das gab sie bereits im März bekannt. Stattdessen bietet sie die DigitalStamp an, die seit November in der Post-App verfügbar ist.

Der Wechsel zur App hat mehrere Gründe: Zum einen war das SMS-Angebot nur für A-Post-Standardbriefe. B-Briefmarken oder Marken für andere Briefformate konnten nicht via SMS bestellt werden. Das aber wünsche die Kundschaft, so die Post. Ebenso die Bezahlung mit anderen Zahlungsmöglichkeiten.

Die DigitalStamp gibt es nun auch als B-Post-Option für Grossbriefe und Pakete, zudem ist die Bezahlung mit Kreditkarte, Twint, Postfinance Card oder eFinance möglich.

Ein Nachteil: Wer kein Smartphone besitzt, hat keinen Zugriff auf die Post-App. Zudem muss das Betriebssystem auf dem neusten Stand sein, das heisst: Für die Post-App Version 7.2.0 braucht es mindestens die Version 11 für Apple iOS oder iPadOS oder die Version 6.0 für Android-Geräte. 

Die Post verweist bei diesem Einwand auf die hohen Nutzerzahlen. So verzeichnete die App im Jahr 2022 rund 55'000 Besucher und Besucherinnen pro Tag. Mit der DigitalStamp wurden in den ersten Monaten bereits über 150'000 Briefe und Pakete verschickt.

Alternativen zur SMS-Briefmarke

Wer kein geeignetes Smartphone hat oder keine weitere App herunterladen möchte, dem bieten sich mehrere Alternativen: 

  • Über den Onlineshop der Post können Briefmarken selbst gestaltet und ausgedruckt werden. Einzige Voraussetzung ist ein Log-in und die Registrierung für den Onlinedienst. Diejenigen, die ihre selbst kreierte WebStamp nicht zu Hause ausdrucken können, haben die Möglichkeit, sich die Marken nach Hause liefern zu lassen. Dafür fallen allerdings zusätzliche Kosten an. 
  • Der Postshop bietet die Möglichkeit, sich Briefmarken kostenlos nach Hause liefern zu lassen. Die Auswahl ist gross: Von verschiedenen Jubiläumsmarken bis zur Rolle mit 2000 Marken ist alles dabei.
  • Schliesslich kann man über den Hausservice die Briefmarken direkt beim Pöstler an der Haustür kaufen. Das ist allerdings nur in ländlichen Gebieten möglich. Eine Übersicht über die Gebiete gibt es hier