Im März 2021 mussten Abgewiesene in Ausbildung auf Geheiss des Ständerats Pinsel und Pickel sofort niederlegen. Sie langweilen sich seither in Asylzentren. Das Thema lässt die Politik nicht los – dabei geht es um ein paar Dutzend Unglückliche.

Eine Perspektive

Bemerkenswert ist daher der jüngste Entscheid des Ständerats. Ob abgewiesener Asylbewerber oder Sans-Papiers: Wer eine Lehrstelle findet, soll die Ausbildung antreten und beenden dürfen. An der zeitlichen Begrenzung des Aufenthalts im Land ändert das nichts. Aber viel an der Perspektive dieser vorwiegend jüngeren Leute.

Betroffen sind nicht wenige. Es dürfte im Land mehr Sans-Papiers geben als Glarner. Der Ständerat stimmte mit 21 zu 19 überraschend für den Vorstoss der Genfer Grünen-Ständerätin Lisa Mazzone. Drei bürgerliche Räte hatten nicht abgestimmt. SP-Bundesrätin Baume-Schneider übernimmt nun das Dossier von FDP-Justizministerin Keller-Sutter, die Mazzones Vorlage energisch bekämpft hatte.

Lisa Mazzone forderte, dass abgewiesene Asyl­bewerber ihre Ausbildung beenden dürfen.

Lisa Mazzone forderte, dass abgewiesene Asylbewerber ihre Ausbildung beenden dürfen.

Quelle: Parlamentsdienste
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