Wo einmal eine weisse Schneedecke lag, erstreckt sich heute graues Geröll. Die Gletscherschmelze nimmt seit ein paar Jahren ein historisches Ausmass an. Seit 2022 verschwanden zehn Prozent des gesamten Gletschervolumens. Das zeigt ein neuer Bericht der Schweizerischen Kommission für Kryosphärenbeobachtung (SKK). Der Begriff Kryosphäre umfasst alles zugefrorene Wasser der Erde wie Gletscher, Schnee und Frost.  

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Die SKK schreibt, dass ein Extremjahr aufs andere folge. Im Jahr 2022 verloren die Gletscher sechs Prozent an Volumen, 2023 waren es vier Prozent. «Damit ist es der zweitstärkste Rückgang seit Messbeginn», so die SKK. Grund dafür seien die schneearmen Winter und die langen Sommer. Besonders der diesjährige warme Juni habe dafür gesorgt, dass die Gletscher bis zu einen Monat früher schmolzen als üblich. 

Diese interaktiven Bilder zeigen das Ausmass 

Eindrücklich zeigt sich der Gletscherschwund anhand der neusten Bilder, die die ETH veröffentlichte. Um die beiden Fotos zu vergleichen, können Sie den Regler hin- und herschieben.

Rhonegletscher (VS)

Wie die SKK schreibt, bricht die Gletscherzunge am Rhonegletscher in sich zusammen. Da hilft auch die künstliche Gletscherabdeckung aus Polyestertüchern nicht mehr.

Corvatschgletscher (GR)

Am Corvatschgletscher schmolz das Eis so rasant, dass die Messungen schon letztes Jahr eingestellt werden mussten. An den Messstellen lag schlicht zu wenig Eis, vermeldete die SKK.

St. Annafirn (UR)

Auch am St. Annafirn wurden aufgrund des starken Schwundes und der Steinschlaggefahr die Messungen eingestellt.

Gornergletscher (VS)

Bereits vor 90 Jahren hielt man die Gletscher fotografisch fest. Heute zeigen die historischen Bilder auch am Gornergletscher das Ausmass der Schmelze.