Die Fakten sind klar und ernüchternd: Jedes Jahr steigen die Krankenkassenprämien auf neue Rekordhöhen. Und jedes Jahr zeigt das UBS-Sorgenbarometer: Das ist genau das, was die Menschen am meisten beschäftigt. Die Gesundheitskosten führen das Sorgenranking mit grossem Abstand an.

Die Ohnmacht der Bevölkerung ist offensichtlich: Sie zahlt, egal, wie hoch die Rechnung ausfällt, hat aber kaum Einfluss darauf, wie diese Kosten überhaupt entstehen.

Partnerinhalte
 
 
 
 

Der Beobachter macht Druck

Um diese Dynamik zu durchbrechen, startete der Beobachter im September eine Petition. Die Forderung: Wer zahlt, muss mitreden. Konkret sollen Prämienzahlende direkt einbezogen werden, wenn es um Tarife und Kosten im Gesundheitswesen geht. Der Erfolg der Petition zeigt, wie gross das Bedürfnis ist: Über 28'600 Menschen haben bereits unterschrieben – machen auch Sie mit!

Petition Beobachter Prämienticker
Beobachter-Petition: Wer zahlt, soll mitbestimmen
Wir fordern verbindliche Mitsprache – fair, transparent und demokratisch.

Schmezer fordert konkrete Schritte

Nun erhält die Petition prominente Unterstützung aus der Politik. SP--Nationalrat Ueli Schmezer greift das Anliegen auf und fordert den Bundesrat auf, in einem Bericht darzulegen, wie eine Mitsprache der Prämienzahlenden praktisch umgesetzt werden kann.

Schmezers Ziel deckt sich dabei mit demjenigen der Beobachter-Petition: Die Stimme der Prämienzahlenden soll gleichberechtigt neben jenen der Versicherer und Leistungserbringer stehen. Der Bundesrat soll nun prüfen, wie eine Vertretung aussehen könnte – etwa durch Sitze in Kommissionen wie der Eidgenössischen Leistungskommission (ELGK) oder der Eidgenössischen Arzneimittelkommission (EAK). Auch die Frage, wer die Prämienzahlenden vertreten könnte, soll geklärt werden: eine unabhängige Institution? Ein demokratisch gewähltes Gremium?

Schmezer findet deutliche Worte für das aktuelle Versagen: «Dass die Prämienzahlenden am Ende immer zahlen müssen, stört mich. Das ist eines der grössten Probleme des Gesundheitswesens: Egal, wie viel gemacht und kassiert wird – die Rechnung wird immer beglichen. So fühlt sich niemand verantwortlich, die Kosten in den Griff zu bekommen.»