Eine Frau bestellt im August beim Jelmoli-Versand einen Barwagen – doch das gute Stück wird nie geliefert. Mehrmals vertröstet der Lieferant die Kundin, nach fünf Monaten storniert er die Bestellung. Bezahlt hat sie zum Glück noch nichts.

Der Kundenservice beantwortet Mails entweder nicht oder nur nach mehrmaligem Nachhaken. Hat Jelmoli tatsächlich ein Problem mit dem Service? Auf Nachfrage stellt Patricia Schölly, Sprecherin der Jelmoli AG, klar: «Wir haben den geschilderten Fall überprüft, die Kundin hat nicht bei uns bestellt.»

Online-Shop unter zwei Domains

Wie ist das möglich? Die Website Jelmoli-shop.ch wird nicht von Jelmoli betrieben, sondern von der Jelmoli Versand AG. Die gehört zur deutschen Heinrich Heine GmbH. Die Jelmoli AG (die mit dem Warenhaus) hat den Online-Handel in den Neunzigerjahren an Heine verkauft. Heute betreibt Jelmoli unter Jelmoli.ch einen eigenen Online-Shop. Verwirrend genug – doch die beiden Websites sind auch noch miteinander verlinkt.

Der gegenseitige Verweis auf den Websites sei Bestandteil des damaligen Deals, so die Jelmoli-Sprecherin. «Wir sind uns bewusst, dass die ähnlichen Namen verwirrend sein können, und tun unser Bestes, der Kundschaft zu helfen. Aber uns sind die Hände gebunden.» Mit Nachfragen bei der Jelmoli Versand AG ging es dem Beobachter übrigens gleich wie der oben erwähnten Kundin: Sie blieben unbeantwortet.

«Für dumm verkauft»

Etikettenschwindel, falsche Preisangaben, haarsträubende Werbung oder sonst ein Reinfall: Für Ärger von Konsumentinnen und Konsumenten ist leider nur allzu häufig gesorgt. Auch Beobachter-Redaktorinnen und -Redaktoren fühlen sich öfters für dumm verkauft. Was sie dabei erleben, lesen Sie unter dieser Rubrik.

Der Beobachter-Newsletter – wissen, was wichtig ist.

Das Neuste aus unserem Heft und hilfreiche Ratgeber-Artikel für den Alltag – die wichtigsten Beobachter-Inhalte aus Print und Digital.

Jeden Mittwoch und Sonntag in Ihrer Mailbox.

Jetzt gratis abonnieren