Sandra Rusch aus Zuzwil SG freute sich auf das Päckli. Sie hatte eine Tasche bestellt, verziert mit Strass. Doch als sie die Verpackung entfernte, sah sie sofort, dass Strass-Steine fehlten. Sie fotografierte den Defekt und schickte das Bild mit einer Mängelrüge ans Versandhaus. Dessen Angebot: Entweder könne Sandra Rusch die Tasche zurückschicken oder sie bekomme eine Fünf-Franken-Gutschrift als Preisminderung.

Rusch entschied sich fürs Zurückschicken und forderte das Rücksendeporto. Das Versandhaus lehnte ab: «Sie tragen die Versandkosten für Ihre Retoure», hiess es.

«Muss wirklich ich das Porto zahlen?», wollte die Kundin vom Beobachter-Beratungszentrum wissen.

Für Mangelfolgeschäden kommt der Verkäufer auf

Nein. Weil das Versandhaus die Tasche offensichtlich schon in defektem Zustand eingepackt hatte, gehen die Rücksendekosten zu seinen Lasten. Rechtlich nennt man das einen Mangelfolgeschaden. Sandra Rusch schrieb an das Versandhaus: «Sie haften für diese Kosten und können mich nicht zur Portozahlung für den Rückversand verpflichten.» Das wirkte: Das Versandhaus vergütete Sandra Rusch die Portokosten.

Mehr zu Mängelrüge bei Guider

Stellen Sie fest, dass ein gekaufter Gegenstand mangelhaft ist, müssen Sie als Konsument prüfen, welche Rechte Sie haben. Mehr dazu sowie zu Garantiefristen lesen Sie als Beobachter-Abonnentin im Merkblatt «Garantie (Gewährleistung)». Mit dem Musterbrief «Mängelrüge» können Sie überdies ganz bequem Ihre Forderung um Ersatz an den Verkäufer stellen.