Viel zu selten preist ein Haustürverkäufer genau dasjenige Produkt an, das sich der potenzielle Kunde wünscht. Mitte Oktober kam es in Solothurn zu einem solchen Zusammentreffen. Vor der Tür stand ein Salt-Angestellter, mit im Gepäck hatte er Salt Fiber, ein Kombi-Angebot für Internet, TV und Telefonie. Und siehe da: Gregor Jud* wünschte sich tatsächlich schnelleres Internet. Salt Fiber sollte am 1. Dezember aktiviert werden.

Das «Internet mit Lichtgeschwindigkeit», das Salt auf der Website anpreist, liess aber auf sich warten.

Zwei Monate Ärger

Am 1. November kam die erste Nachricht des Mobilfunkanbieters. Jud solle Salt seine Stockwerknummer und die Nummer der Glasfaserverbindung angeben. Das tat er. Kurz darauf meldete sich der Glasfaserbetreiber der Region Solothurn und wollte dieselben Angaben noch einmal haben. Jud reichte sie erneut ein – und noch einmal, als er Mitte November ein drittes Mal dazu aufgefordert wurde.

Da eine Bestätigung ausblieb, erkundigte sich Jud am 29. November telefonisch, ob sein Abo in zwei Tagen funktionieren würde. Salt versprach, das sei kein Problem – doch am 1. Dezember lief nichts. Jud war allmählich genervt, doch weder an der Hotline noch per E-Mail klärte sich der Fall. Eigentlich müsste alles funktionieren, hiess es wiederholt.

«Als ich extra in den Salt-Store ging und man mich da erneut an die Hotline verwies, wurde ich wütend. Denn auch da konnte mir niemand weiterhelfen», erinnert sich Jud. Und das, obwohl Salt behauptet, die «Nr. 1 der Hotlines in der Schweiz» zu haben. «Wenn ich mich nicht an Verträge halte, werde ich gemahnt. Bei Salt Salt «So etwas Hinterhältiges habe ich noch nie erlebt!» passiert einfach gar nichts.»

Kommunikationsprobleme bei Salt

Schon bei der Einführung von Salt Fiber im vergangenen Jahr hatten sich viele Kunden beklagt. Sie verbrachten Wochen ohne Internet und wurden vom Kundendienst vertröstet – wenn er denn überhaupt zu erreichen war.

«Nach der Produktlancierung gab es in der Tat einige Kinderkrankheiten», räumt Mediensprecherin Viola Lebel ein. Inzwischen kämen das Angebot und die Hotline aber sehr gut an. Die Verzögerung bei Gregor Jud sei wegen eines Kommunikationsproblems zustande gekommen: «Um einen Neukunden zu aktivieren, muss Salt beim betreffenden Service-Partner einen Antrag stellen. Trotz mehrmaliger Anfrage unsererseits trug dieser die Nummer der Glasfaserverbindung nicht ein und blockierte so eine Aktivierung», sagt Lebel. Da Salt-Mitarbeiter das nicht kontrollieren können, sei es zu unpräzisen Aussagen gekommen.

Mittlerweile hat Jud wieder Internet. Allerdings erst seit Mitte Dezember, nachdem sich der Beobachter eingeschaltet hatte. Als Wiedergutmachung schenkte ihm Salt einen Monat Abo-Gebühr.

 

*Name geändert

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Jasmine Helbling, Redaktorin
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