Bei den einen sind es 15’000 Franken, bei den anderen rund 400’000 Franken. Geld, das vielleicht für immer verloren ist. «Ein finanzieller Albtraum» sei das, sagte eine Betroffene dem Beobachter.

Über 60 Personen bangen um insgesamt rund 2 Millionen Franken. Das geht aus den zahlreichen Rückmeldungen in den letzten Monaten auf einen Aufruf des Beobachters hervor.

Anwaltskanzlei organisiert Hilfe für BZ-Berater-Zentrum-Opfer

Haben Sie bei der BZ Berater Zentrum AG investiert? Die Anwaltskanzlei Quadra Rechtsanwälte AG unterstützt betroffene Anlegerinnen und Anleger. Die Kanzlei ist Teil des Beobachter-Anwaltsnetzwerks. Da der Anwalt mehrere Geschädigte vertritt, wird er die Kosten auf alle Beteiligten gleichmässig verteilen, so dass mit geringem Mitteleinsatz operiert werden kann. Der Anwalt wird nach Sichtung Ihrer Unterlagen Ihnen einen Vorschlag für ein Kostendach zukommen lassen, damit Sie abschätzen können, ob Sie die entsprechenden Mittel aufwenden möchten. Bis dahin fallen keinerlei Kosten an. Melden Sie sich bei Interesse bei der Quadra Rechtsanwälte AG: Rechtsanwalt Alexander Cica; Telefon: 058 201 20 20; E-Mail: alexander.cica@quadra.law 

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Gesamte PK-Gelder investiert

Das Geld haben die Betroffenen in Produkte gesteckt, die ihnen die Firma BZ Berater Zentrum AG im Rahmen eines Vermögensverwaltungsmandats empfohlen hatte.

Unter den Betroffenen ist etwa ein Rentner, der seine gesamten Ersparnisse aus der Pensionskasse investierte. Oder eine junge Frau, die mehrere Zehntausend Franken vermeintlich sicher anlegte.

BZ Berater Zentrum AG lieh Geld an Firmen eines Bekannten

Die BZ Berater Zentrum AG investierte das Geld der Betroffenen etwa in einen Fonds mit dem Namen Swiss Strategie oder kaufte damit Anleihen von Firmen wie D-A-CH-Immobilienholding GmbH, Oraf Vermögensverwaltung GmbH oder WT 80 Immobilien-Business GmbH. Einige dieser Firmen gehörten einem Geschäftsfreund von Marco Garzetti, dem Gründer der BZ Berater Zentrum AG.

Die Firmen konnten im letzten Jahr teilweise ihre Kreditzinsen nicht mehr zahlen, wie aus Meldungen der luxemburgischen Fondsverwaltungsgesellschaft hervorgeht. Der Fonds Swiss Strategie, der zu einem grösseren Teil aus diesen Firmenanleihen bestand, wurde in der Folge illiquid und im letzten September von der luxemburgischen Aufsicht geschlossen.

«Ich befürchte, dass man mich nur vertröstet und das Geld weg ist.»

Kunde der BZ Berater Zentrum AG

Die Betroffenen sagen, sie seien über die Zahlungsausfälle nur ungenügend informiert worden. Zudem befürchten einige, dass sie nun von der BZ Berater Zentrum AG hingehalten werden mit dem Versprechen, die Zinszahlungen und die Anleihenrückzahlung zu einem späteren Zeitpunkt zu erhalten.

«Ich befürchte, dass man mich nur vertröstet und das Geld weg ist», sagt ein Betroffener. Einige Kunden prüfen, sich juristisch zu wehren. Einige sind mit der zuständigen Ombudsstelle Ombud Finanzen Schweiz in Kontakt.

Schweizer Finanzmarktaufsicht untersucht 

Unregelmässigkeiten vermutet auch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma). Im Mai 2024 setzte sie einen Untersuchungsbeauftragten bei einer zweiten Firma von Marco Garzetti ein, die den Fonds verwaltete.

Die Finma wirft Garzetti Interessenkonflikte vor, wie aus einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts hervorgeht. Materiell wurde dabei allerdings nichts entschieden. Die Finma habe «Hinweise auf personelle, organisatorische und wirtschaftliche Verflechtungen» gefunden – zwischen der BZ Berater Zentrum AG, der zweiten Garzetti-Firma Swiss Fund Management AG sowie Marco Garzetti selbst und «seinem persönlichen Beziehungsnetz».

Es bestehe der Verdacht, dass die zwei Firmen Garzettis «gewisse Transaktionen wider besseres Wissen zum Nachteil der Vermögensverwaltungskunden der BZ Berater Zentrum AG» getätigt hätten.

Firmengründer weist Anschuldigungen zurück

Marco Garzetti weist alle Anschuldigungen zurück. Er will gegenüber dem Beobachter nicht sagen, wie viele Kundinnen und Kunden insgesamt von Zahlungsausfällen oder der Fondsliquidation betroffen sind. Allein beim Beobachter haben sich über 20 Betroffene gemeldet.

Dass so viele Kunden um ihr Erspartes bangen, kommentiert Finanzunternehmer Garzetti nicht. Die Erlöse aus der Fondsliquidation würden den Betroffenen im Einklang mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen ausbezahlt. Die betroffenen Kundinnen und Kunden seien auf Plattformen wie Fundinfo.com vorschriftsgemäss über die Liquidation des Fonds informiert worden.

«Kein Interessenkonflikt»

Er habe nie wissentlich zum Nachteil seiner Kunden gehandelt und sei immer bestrebt gewesen, Interessenkonflikte zu vermeiden, erklärt Garzetti. Seine Vermögensverwaltungskunden hätten zwar in Anleihen von Firmen investiert, zu denen er «bereits seit längerem eine geschäftliche Beziehung» pflege. Doch ein Interessenkonflikt lasse sich «daraus nicht ableiten».

Hinweis: Dieser Artikel wurde erstmals am 2. Mai 2025 veröffentlicht und nun aktualisiert und neu publiziert.

Quellen