Mit diesen Tricks werden wir verführt
Schnäppchenjäger geraten gern in Aufregung, wenn Geschäfte mit Rabatten locken. Der Beobachter sagt, was sich wirklich lohnt – und wie die Händler profitieren.
Veröffentlicht am 27. November 2024 - 10:29 Uhr
Die neueste Jeans zum halben Preis? Bequeme Winterstiefel um 30 Prozent reduziert? Ein Flachbildfernseher 40 Prozent billiger?
Da kann einem schon mal schwindlig werden, wenn von allen Seiten Rabattaktionen locken. Besonders kommenden Freitag, dem inoffiziellen Feiertag der Shoppingfreunde: Black Friday.
Diese Rabatttage werden immer länger, verschmelzen mit dem neueren Singles Day (11. November) oder dem Cyber Monday (dieses Jahr am 2. Dezember). Die Geschäfte profitieren davon mehr, als man vielleicht vermuten könnte.
Schon frühere Beobachter-Recherchen haben gezeigt: Viele Rabatte sind eigentlich gar keine, die Händler zählen auf den spontanen Kaufimpuls ihrer Kundinnen und Kunden.
«Mit dem Black Friday versuchen sich Händler aller Art zu profilieren.»
Sara Stalder, Konsumentenschutz
So zeigte ein Blick auf die Preisentwicklung beim Onlinehändler Digitec etwa, dass das vermeintliche Schnäppchen eines angebotenen Samsung-Fernsehers trügerisch war.
Der Preis des Geräts wurde kurz vor der Rabattaktion angehoben, wie Recherchen des Beobachters im letzten Jahr aufdecken konnten.
Am Black Friday ist viel Bluff im Spiel
Nicht alle angebotenen Produkte sind auch tatsächlich billiger als im Vormonat. Schon im letzten Jahr schrieb der Beobachter dazu: «Am Black Friday ist viel Bluff im Spiel.» Sogar Regelverstösse wurden festgestellt.
Inzwischen haben einige Geschäfte begonnen, sich gegen den Schnäppchenwahn zu wehren. Sie boykottieren den Black Friday, in den letzten Jahren etwa der Taschenhersteller Freitag.
Auf seiner Website schreibt er auch in diesem Jahr, es gebe viele gute Gründe, beim Aktionstag nicht mitzumachen. «Denn dieser Tag mit seinen überzogenen Konsumexzessen hilft nur ganz wenigen, schadet aber vielen – sei es in sozialer, ökologischer oder ökonomischer Hinsicht.»
Mit kühlem Kopf durch den Black Friday
Dass auch unter den boykottierenden Geschäften eine Inszenierung stattfindet, hat der Beobachter im letzten Herbst berichtet.
Solche Strategien wurden von Sara Stalder vom Konsumentenschutz kritisiert: «Mit dem Black Friday versuchen sich Händler aller Art zu profilieren. Wenn man nicht mit Rabatten wirbt, dann versucht man sich mit dem Gegenteil abzuheben.»
Es lohnt sich also, an Rabatttagen wie dem Black Friday einen kühlen Kopf zu bewahren und das ganze Jahr über nach Angeboten Ausschau zu halten.
Aufgepasst bei Retouren
Sollte sich nach einem Spontankauf dieses Wochenende dennoch die Reue einstellen, kann man das Produkt oft retournieren – doch aufgepasst: Hier entscheidet das Kleingedruckte.
Was bei Retouren gilt und welche Rechte Sie als Konsumentin und Konsument haben, haben wir für Sie in dieser Übersicht zusammengefasst.