Wer reist, sieht sich unweigerlich mit der Frage konfrontiert: Wie viel Trinkgeld gebe ich in der Strandbeiz von Mallorca? In der kleinen Café-Bar ums Eck in Rom? Dem Personal im Hotel in Thailand? Dem Taxifahrer in Lissabon?

Während es in gewissen Ländern ähnlich zugeht wie in der Schweiz, ist Trinkgeld in anderen Ländern sogar verpönt.

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Schweiz 🇨🇭

  • Restaurants und Bars: 5 bis 10 Prozent der Rechnung 
  • Hotels: 1 bis 2 Franken pro Gepäckstück für den Kofferträger, 2 bis 5 Franken pro Tag für das Reinigungspersonal 
  • Taxis: 5 bis 10 Prozent des Fahrpreises

Trinkgeld ist nicht Pflicht, aber üblich. Auch weil die Löhne tendenziell niedrig sind. Gängig ist, in Restaurants oder Bars aufzurunden, etwa um die 10 Prozent. 

Deutschland 🇩🇪

  • Restaurants: 5 bis 10 Prozent der Rechnung
  • Bars: Trinkgeld üblich, meist durch Aufrunden oder Lassen des Wechselgelds
  • Hotels: 1 bis 2 Euro pro Gepäckstück, 2 bis 5 Euro pro Tag für das Reinigungspersonal
  • Taxis: 10 Prozent des Fahrpreises oder aufrunden

Deutsche sind beim Trinkgeld in der Regel etwas grosszügiger als Schweizer. Es gelten aber mehr oder weniger ähnliche Regeln. Deutsche geben häufiger Trinkgeld und eher 10 Prozent, Schweizer eher um die 5 Prozent. 

Frankreich 🇫🇷

  • Restaurants und Bars: kein Trinkgeld («pourboire») erwartet
  • Hotels: 1 Euro pro Gepäckstück für Kofferträger, 1 Euro pro Tag für Reinigungspersonal
  • Taxis: 10 Prozent des Fahrpreises

In Frankreich herrscht keine grosse Trinkgeldkultur. In der Regel ist in Restaurants die Servicepauschale, also «service compris», in der Rechnung enthalten und ausgewiesen. Ist man sehr zufrieden, kann man weitere 5 bis 10 Prozent geben. Meist wird etwas Kleingeld auf dem Tisch liegen gelassen. 

Italien 🇮🇹

  • Restaurants: 5 bis 10 Prozent der Gesamtrechnung
  • Bars: kein Trinkgeld erwartet
  • Hotels: 1 bis 2 Euro pro Koffer für den Kofferträger, 1 Euro pro Tag für das Reinigungspersonal
  • Taxis: Fahrpreis aufrunden, 1 bis 2 Euro für Hilfe bei Ein- und Ausladen 

Trinkgeld ist nicht zwingend. Wenn auf der Rechnung das Gedeck («Coperto») aufgeführt ist, ist es bereits inbegriffen. Dieses beinhaltet das Bereitstellen von Geschirr, Besteck, Gläsern, das Tischdecken. Dann reicht wenig Trinkgeld, wenn man besonders zufrieden war. Meistens kostet das Coperto 1,50 bis 5 Euro pro Person. 

Portugal 🇵🇹 / Spanien 🇪🇸

  • Restaurants und Bars: 5 bis 15 Prozent der Rechnung 
  • Hotels: 1 bis 2 Euro pro Gepäckstück, 1 bis 2 Euro pro Tag für Reinigungspersonal
  • Taxis: mindestens 1 Euro aufrunden, zusätzlich 1 Euro pro Koffer 

In Spanien ist Trinkgeld üblich, aber keine Pflicht. Dasselbe gilt für Portugal. 

Grossbritannien 🇬🇧

  • Restaurants und Bars: rund 10 Prozent der Gesamtrechnung
  • Hotels: 1 bis 2 Pfund pro Gepäckstück für den Kofferträger, 1 Pfund pro Tag für das Reinigungspersonal
  • Taxis: bis 10 Prozent des Fahrpreises oder aufrunden

Auch hier wird Trinkgeld nicht erwartet, ist aber üblich. Steht auf der Rechnung «service included» («Service inbegriffen»), ist Trinkgeld nicht nötig. Ebenso wenig in Pubs, wo Getränke direkt am Tresen bestellt werden. In Bars, in denen bedient wird, gilt Ähnliches wie in Restaurants. 

Griechenland 🇬🇷

  • Restaurants: 5 bis 10 Prozent der Gesamtrechnung 
  • Bars: bei grösseren Bestellungen 5 bis 10 Prozent der Gesamtrechnung
  • Hotels: 1 Euro pro Gepäckstück für den Kofferträger, 3 bis 5 Euro pro Tag für das Reinigungspersonal 
  • Taxis: Endbetrag aufrunden oder 10 Prozent des Fahrpreises

In einfachen Tavernen wird der Rechnungsbetrag aufgerundet. In gehobeneren Restaurants ist ein Trinkgeld von 10 Prozent der Gesamtrechnung gängig. 

Thailand 🇹🇭

  • Restaurants und Bars: Es wird kein Trinkgeld erwartet. In der Regel ist eine «Service Charge» bis zu 10 Prozent in der Rechnung enthalten und ausgewiesen. Ist man zufrieden, kann man weitere 5 bis 10 Prozent geben. 
  • Hotels: umgerechnet 1 Franken pro Gepäckstück für den Kofferträger sowie 1 Franken pro Tag für das Reinigungspersonal
  • Taxis: aufrunden; mehr Aufschlag bei angenehmen Fahrten ohne Umwege 

Die Trinkgeldkultur ist in Thailand nicht sehr ausgeprägt. In grösseren Städten mit westlichem Einfluss und vielen Touristen wird Trinkgeld immer häufiger akzeptiert. In Garküchen oder bei Taxifahrten weniger häufig. 

Schweden 🇸🇪

  • Restaurants und Bars: 5 bis 10 Prozent der Gesamtrechnung 
  • Hotels: kein Trinkgeld erwartet
  • Taxis: Fahrpreis aufrunden 

Schweden hat keine starke Trinkgeldkultur. Man freut sich, wenn der Betrag in Restaurants oder im Taxi aufgerundet wird. 

USA 🇺🇸 / Kanada 🇨🇦

  • Restaurants: mindestens 15 bis 20 Prozent der Gesamtrechnung
  • Bars: 1 Dollar pro Getränk oder 15 bis 20 Prozent der Gesamtrechnung 
  • Hotels: 1 bis 2 Dollar pro Gepäckstück für den Kofferträger sowie 1 bis 2 Dollar pro Tag für das Reinigungspersonal
  • Taxis: 15 bis 20 Prozent des Fahrpreises

In den USA und in Kanada ist das Trinkgeld fester Bestandteil des Lohns. Es wird erwartet, dass man Trinkgeld gibt. Die Grundlöhne in der Gastronomie sind sehr tief. Je nach Ort ist das Trinkgeld bereits im Preis inbegriffen. Dies wird auf der Rechnung ausgewiesen. Dann ist kein Trinkgeld nötig, man kann für besonders guten Service zusätzlich tippen. 

Ägypten 🇪🇬, Marokko 🇲🇦, Tunesien 🇹🇳

  • Restaurants und Bars: 10 bis 15 Prozent der Gesamtrechnung
  • Hotels: 1 Euro pro Gepäckstück für Kofferträger, 1 Euro pro Tag für Reinigungspersonal
  • Taxis: Fahrpreis aufrunden

In der Regel wird dem Servicepersonal Trinkgeld gegeben. Die Löhne sind sehr tief. Bereits ein kleiner Betrag ist viel wert. 

Dubai 🇦🇪

  • Restaurants und Bars: 10 Prozent Servicegebühr bereits in Rechnung enthalten, zusätzlich 10 bis 15 Prozent der Gesamtrechnung
  • Hotels: ebenfalls 10 Prozent Servicegebühr bereits inbegriffen, 1 bis 2 Euro pro Gepäckstück für Kofferträger, 1 bis 2 Euro pro Tag für Reinigungspersonal
  • Taxis: aufrunden, ca. 5 Prozent 

Trinkgeld ist üblich, aber keine Pflicht. Es ist nicht klar geregelt, wie viel gegeben werden sollte, es ist aber gern gesehen. 

Japan 🇯🇵

  • Restaurants und Bars: kein Trinkgeld erwartet
  • Hotels: kein Trinkgeld erwartet
  • Taxis: kein Trinkgeld erwartet

Trinkgeld kann in vielen Situationen sogar als unhöflich betrachtet werden. Ein guter Service wird als selbstverständlich angesehen. Manche Kellner lehnen Trinkgeld höflich ab. Einzig akzeptiert wird die sogenannte «Kokorozuke» («von Herzen kommend»), ein Betrag, der nicht den Service honoriert, sondern Dankbarkeit ausdrückt. Das Geld wird diskret in einem Couvert überreicht, bevor die Dienstleistung erbracht wird.