Robin Jayaweera nutzt seit dem zwölften Lebensjahr ein Salt-Abo. Erst lautete es auf seine Mutter. Mit 17 lässt er es auf sich überschreiben. Damit bricht das Chaos los. «Unglaublich, all die Zeit, die wir investierten», sagt seine Mutter Nadia Müller.

Die ersten Rechnungen bezahlt Jayaweera aus Versehen via alte Rechnungsnummer. Das stiftet Verwirrung. Er ruft beim Kundendienst an und lässt eine Übersicht erstellen, welche Beträge des alten und des neuen Abos noch ausstehen. Im Januar 2018 zahlt er alle offenen Rechnungen, 142 Franken. «Ich dachte, der Fall sei abgeschlossen.»

Post vom Inkassobüro Intrum

Doch es folgt ein langes Hin und Her. Die erste Mahnung betrifft das alte Abo. Jayaweera ruft den Kundendienst an. Es heisst, man kläre ab und melde sich. Dann hört er nichts mehr. Weitere Mahnungen folgen – jede 30 Franken teurer. Wieder meldet er sich bei Salt und hört nichts. Dafür bekommt seine Mutter Ende Oktober 2019 Post vom Inkassobüro Intrum: eine Zahlungsaufforderung Betreibungen Wie Sie das Schlimmste verhindern , 280 Franken.

Mutter und Sohn schicken Intrum die Quittungskopien als Beweis, dass alles bezahlt ist. Das sollte reichen. Sollte. «Leider ist uns bei der Erfassung dieses Falles ein Fehler passiert: Anstelle der üblichen Sistierung wurde dieser Fall bis am 10.12.2019 bei uns zurückgestellt», schreibt Intrum.

Im Dezember erhält Nadia Müller eine weitere Mahnung von Intrum, auf 304 Franken. Sie hat Angst: «Eine ungerechtfertigte Betreibung kann langwierige schädigende Folgen haben.» Robin Jayaweera wehrt sich. Am Tag vor Weihnachten zieht Salt sämtliche Forderungen zurück. Gerade noch rechtzeitig für Nadia Müller. Sie ist selbständig und muss wegen einer Gebäudesanierung kurzfristig neue Praxisräume finden. «Mit einem Betreibungseintrag Betreibungsauszug Einträge schneller löschen – so gehts hätte ich die sicher nicht bekommen. Das wäre ans Lebendige gegangen!»

Salt Salt Fiber Schneckentempo statt Lichtgeschwindigkeit bittet erst um Entschuldigung, als der Beobachter interveniert: Leider sei es zu einer «Verkettung unglücklicher Umstände» gekommen. «Unser Kundendienst wird sich in den nächsten Tagen mit den beiden in Verbindung setzen und eine Entschädigung anbieten.»

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