Eltern sind nicht verpflichtet, Sackgeld zu geben. Es kann den Kindern aber helfen, einen guten Umgang mit Geld zu erlernen und ihr Geld gut einzuteilen.

Immerhin geraten rund 80 Prozent der zahlungsunfähigen Erwachsenen bereits vor dem 25. Lebensjahr in die Schuldenspirale. Bedenken Sie Ihre Vorbildrolle und überlegen Sie selbst, wie Sie mit Geld umgehen.

Die wichtigsten Regeln für das Sackgeld

  • Zahlen Sie pünktlich und regelmässig, ohne dass Ihr Kind Sie daran erinnern muss.
  • Legen Sie fest, wofür und wie lange das Geld reichen muss. Halten Sie sich an die vereinbarte Zeitspanne und zahlen Sie keine Vorschüsse.
  • Kontrollieren Sie nicht, wofür Ihr Kind sein Geld ausgibt. Es soll frei verfügen können.
  • Schärfen Sie den Kindern ein, kein Geld von anderen zu leihen oder selbst zu verleihen.
  • Spielen oder wetten Sie nicht mit dem Kind um echtes Geld.
  • Das Sackgeld ist kein Erziehungsmittel. Koppeln Sie es nicht an Leistungen. Es eignet sich nicht als Druckmittel oder Belohnung.
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Geld im Alltag erleben

Das Sparschwein ist auch im Zeitalter des E-Bankings ein wichtiges Utensil. Es führt Kindern vor Augen, wie Geld sich anhäuft, wenn man es zur Seite legt. Es gibt sogar Sparschweine mit verschiedenen Kammern, damit Kinder lernen, ihr Geld einzuteilen und zu priorisieren.

Buchtipp
Familienbudget richtig planen
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Gegen Ende der Mittelstufe sollten Sie Ihrem Kind erklären, wie digitale Zahlungsmethoden funktionieren. Für Kinder ab zwölf Jahren kann etwa die Errichtung eines Prepaid-Kontos bei Twint ein sinnvoller Einstieg in die Welt des elektronischen Geldes sein.

Machen Sie zu Hause das Geld zum Thema. Kinder sollen wissen, dass auch Eltern sparen müssen, um sich etwas leisten zu können. Nehmen Sie kleinere Kinder zum Einkaufen mit und zeigen Sie den älteren, was Fixkosten sind. So erhalten sie ein Verständnis davon, «was das Leben kostet».

Taschengeld: Wie viel zahlen? Empfehlungen

Richten Sie sich nach den finanziellen Verhältnissen in der Familie. Der Dachverband Budgetberatung Schweiz bietet eine Orientierungshilfe:

  • 1. Klasse: 3 Franken wöchentlich
  • 2. Klasse: 4 Franken wöchentlich
  • 3. Klasse: 5 Franken wöchentlich
  • 4. Klasse: 15 Franken, alle zwei Wochen
  • 5. Klasse: 18 Franken, alle zwei Wochen
  • 6. Klasse: 20 Franken, alle zwei Wochen
  • 1. Oberstufe: 50 Franken pro Monat
  • 2. Oberstufe: 60 Franken pro Monat
  • 3. Oberstufe: 70 Franken pro Monat
  • Ab der Oberstufe sollten zusätzlich zum Sackgeld noch gebundene Ausgaben beispielsweise für Handy, Kleider, Coiffeur, Mofa vereinbart werden.
  • In der Unterstufe wird empfohlen, dem Kind zusätzlich zum Sackgeld etwas Geld (3 bis 5 Franken pro Monat) zum Sparen zu geben. Ab der 4. Klasse soll das Kind selbst in der Lage sein, je nach seinem Sparziel einen Anteil aus seinem Sackgeld zur Seite zu legen.

Ab 12 Jahren kann schrittweise ein erweitertes Taschengeld respektive ein Jugendlohn vereinbart werden.

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