Sturz im hohen Alter

Wenn Sie nach einem Sturz nicht mehr aufstehen können, versuchen Sie, langsam auf allen vieren oder auf dem Bauch zu einem stabilen Möbel oder zu einer Wand zu kriechen, um sich daran festzuhalten und langsam aufzustehen. Dabei vorsichtig ein Bein nach dem anderen aufstellen und belasten. Plötzliche Bewegungen vermeiden. Wenn Sie verletzt sind, versuchen Sie, ein Telefon zu erreichen, um Hilfe anzufordern (Telefon 144).

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Einklemmen

Wenn Sie mit der Hand in einem engen Spalt stecken bleiben, probieren Sie, sich durch sanftes Hin- und Herbewegen zu befreien. Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen, die zu Verletzungen führen können. Versuchen Sie, mit Gegenständen in Ihrer Nähe vorsichtig eine Hebelwirkung zu erzeugen, um sich zu befreien.

Panikattacke oder Atemnot

Bei einer Panikattacke oder bei Atemnot ist es wichtig, ruhig zu bleiben und tief durch die Nase langsam während vier Sekunden einzuatmen, dann den Atem anzuhalten (sieben Sekunden) und durch den Mund auszuatmen (acht Sekunden). Versuchen Sie, sich auf etwas Angenehmes zu konzentrieren, trinken Sie etwas Wasser, tauchen Sie das Gesicht in kaltes Wasser und/oder kauen Sie einen Kaugummi. Bei ungewöhnlich schneller Atmung (Hyperventilieren) atmen Sie in einen Beutel oder in die gefalteten Hände, um das ausgeatmete Kohlendioxid wieder einzuatmen.

Starke Verbrennungen

Bei starken Verbrennungen die verbrannte Stelle sofort für mindestens zehn Minuten unter fliessendes kaltes Wasser halten. Weder Hausmittel wie Eis, Mehl, Butter oder Öl noch Salben oder Cremen verwenden. Brandblasen nicht öffnen. Verklebungen mit der Kleidung sollte eine medizinische Fachperson lösen.

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Kreislaufprobleme oder Schwindel

Vermeiden Sie plötzliche Bewegungen und sorgen Sie für frische Luft, wenn Kreislaufprobleme oder Schwindel auftreten. Neigen Sie den Kopf zwischen die Knie, um die Blutzufuhr zum Gehirn zu erhöhen, oder legen Sie sich hin und lagern Sie die Beine hoch. Langsam und tief atmen (siehe «Panikattacke»). Kleine Schlucke Wasser oder klare Flüssigkeit trinken, etwas Salziges und/oder Süsses zu sich nehmen.

Erbrechen oder Durchfall

Bei Erbrechen kleine Mengen Wasser oder klare Flüssigkeit zu sich nehmen. Vermeiden Sie feste Nahrung, bis das Erbrechen nachgelassen hat. Oft helfen isotonische Getränke oder eine Bouillon. Bei akutem Durchfall ist magenfreundliches Essen am besten, das im Idealfall auch gegen Durchfall hilft, etwa Reis oder Reisschleim, Bananen oder Zwieback. Keine gute Idee sind die oft empfohlenen Salzstangen in Kombination mit Cola: Viel Zucker kann die Problematik noch verstärken.

Insektenstiche

Bei Insektenstichen – vor allem von Bienen und Wespen – versuchen Sie, den Stachel vorsichtig zu entfernen, ohne ihn zu quetschen: mit den Fingernägeln, einer Pinzette oder indem Sie die Kante einer Kreditkarte fest aufdrücken. Danach die Einstichstelle kühlen. Bei allergischen Reaktionen können Antihistaminika eingenommen werden. Bei Atemnot wegen einer allergischen Reaktion oder Kreislaufproblemen sofort Arzt oder Notfall kontaktieren (Telefon 144).

Zeckenstich

Nehmen Sie möglichst rasch ein Hilfsmittel wie eine feine Pinzette oder eine Zeckenzange zur Hand und fassen Sie die Zecke so nah wie möglich an der Haut, ohne sie zu quetschen. Ziehen Sie sie langsam raus (nicht aus der Haut herausdrehen) und verzichten Sie auf Hausmittel wie Nagellack, Öl, Alkohol oder Zahnpasta. Wenn an der Einstichstelle Veränderungen wie Schwellungen oder eine (ringförmige) Rötung auftreten, können das erste Symptome von Krankheiten wie Borreliose sein. In diesem Fall die Hausärztin aufsuchen!

Bisse von Haustieren

Bei Bissen von Tieren sollten Sie die Wunde mit Wasser reinigen, ein Desinfektionsmittel auftragen und einen Druckverband anlegen. Wichtig: Überprüfen Sie, ob Sie gegen Tetanus geimpft sind. Die letzte Impfung sollte bei Erwachsenen nicht länger als zirka 20 Jahre her sein, ab 65 nicht länger als zehn. Anzeichen einer Infektion mit Bakterien sind Schwellung, Schmerz, Rötung und eingeschränkte Beweglichkeit. Bei hohem Fieber, Schüttelfrost, schnellem Herzschlag und Verwirrtheit: Notarzt rufen (Telefon 144). Es könnte sich um eine Blutvergiftung handeln.

Schlangenbiss

Suchen Sie einen ruhigen Platz. Professionelle Hilfe ist notwendig, Notruf (Telefon 144) anrufen. Dann: Wasser trinken, gebissenen Körperteil sofort ruhig stellen (Armschlinge) und oberhalb des Herzens lagern, Ringe oder Uhr von einer gebissenen Hand nehmen, da diese schnell anschwellen kann, Bissstelle – wenn möglich – desinfizieren und kühlen. Aussaugen oder Aufschneiden (Ausbluten) hilft nicht. Wenn möglich, die Schlange zur späteren Identifizierung fotografieren.

Verschlucken von Fremdkörpern

Wenn etwas im Hals stecken bleibt, sollte man mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter schlagen. Bei Kindern und Säuglingen im Sitzen (Kopf tief halten) fünfmal zwischen die Schulterblätter schlagen. Falls Sie allein sind, schlagen Sie sich auf den Oberbauch. Ein Schluck Olivenöl, etwas Brot oder faserige Speisen wie Sauerkraut können helfen, eine Fischgräte «einzufangen».

Hexenschuss

Um die Muskulatur im Lendenwirbelbereich zu entspannen und die Schmerzen zu lindern, legen Sie sich für 20 bis 30 Minuten auf den Rücken. Lagern Sie die Unterschenkel auf einen Stuhl. Bewegen Sie sich langsam und kontrolliert, halten Sie den Rücken gerade und entspannen Sie mit Wärme (etwa von einer Wärmflasche) die Muskeln. Unnötige Belastungen vermeiden und schmerzlindernde Medikamente einnehmen.

Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen

Lagern Sie den verletzten Bereich hoch, stellen Sie ihn ruhig und versuchen Sie, ihn zu kühlen. Ein Kompressionsverband kann helfen, die Schwellung zu reduzieren. Vermeiden Sie Belastung und schonen Sie die betroffene Stelle.

Fremdkörper im Auge

Mehrmaliges Blinzeln kann den Fremdkörper aus dem Auge befördern. Versuchen Sie nicht, ihn mit den Händen oder durch Reiben zu entfernen. Das Auge vorsichtig unter fliessendem Wasser ausspülen. Wenn das nicht hilft, das Auge leicht abdecken und einen Arzt aufsuchen.

Nasenbluten

Beugen Sie den Oberkörper nach vorn, drücken Sie die Nasenflügel mit Daumen und Zeigfinger zusammen, atmen Sie durch den Mund. Den Druck 15 Minuten aufrechterhalten, ein kaltes Tuch auf die Stirn legen, um die Blutung zu stoppen. Nicht schnäuzen, sondern das Blut vorsichtig abwischen.

Schnittwunden und Blutungen

Reinigen Sie die Wunde unter fliessendem Wasser. Dann drücken Sie mit einem sauberen Tuch oder einem Verband auf die Wunde und stoppen mit Druck die Blutung. Die Wunde anschliessend desinfizieren! Verletzte Arme oder Beine – wenn möglich – hochlagern.

Abgetrennter Finger

Bewahren Sie den Finger kühl und feucht auf, indem Sie ihn in ein sauberes Tuch wickeln, in einen Plastikbeutel geben und diesen in kaltes Wasser oder auf Eis legen. Wichtig: Direkten Kontakt des abgeschnittenen Körperteils mit Eis vermeiden, diesen auch nicht säubern und nicht desinfizieren. Mit dem Finger so schnell wie möglich in die Ambulanz!

Ausgebrochener Zahn

Wenn ein Zahn herausgebrochen ist, sollten Sie ihn in kalte UHT-Milch, isotonische Kochsalzlösung (aus der Apotheke) oder zur Not in Speichel einlegen, der in einem Gefäss gesammelt wurde (den Zahn wegen der Keime und der Gefahr des Verschluckens nicht im Mund «lagern»). Der Zahn darf nicht austrocknen. Die Zahnlücke mit einer sterilen Mullbinde abdecken. Sich möglichst innerhalb einer halben Stunde in zahnärztliche Behandlung begeben.

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