Der Kosovokrieg in den 90er-Jahren ändert für Xhevahire Balaj alles: Soldaten ermorden ihre Mutter. Den Tag wird sie nie vergessen.

Zusammen mit einem Bruder flieht die junge Frau, die eben die Matur gemacht hat, in die Schweiz. Schnell findet sie sich in Bern zurecht und lernt Deutsch. Ihre Gedanken aber, ihr Herz, sind im Kosovo bei jenen Frauen und Kindern, die wie sie Vertreibung, Verlust und Gewalt erlebt haben. Bei den Kriegsopfern, die in einem Land leben, in dem Opfer von sexueller Gewalt stigmatisiert werden, nicht selten versteckt oder verstossen.

In der Schweiz erfährt Balaj, dass es Therapien gibt für Menschen wie sie. 2001 kehrt sie schliesslich ins kriegsversehrte Land zurück. Schon während des Psychologiestudiums beginnt sie, mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Jedes Jahr kommt die Psychologin in die Schweiz zurück, um an Peacecamps teilzunehmen und sich weiterzubilden. Seit 2012 leitet die inzwischen 39-Jährige das erste und einzige Traumatherapie-Zentrum des Kosovo.

Es braucht Mut, sich die Geschichten anzuhören, mit denen Balaj täglich konfrontiert ist, Geschichten von Vergewaltigungen, Zwangsabtreibungen und Tod. Im eigenen Land verweigert man ihr bis heute finanzielle Unterstützung und Anerkennung. Umso wichtiger sind für Xhevahire Balaj Auszeiten in der Schweiz, wo heute drei ihrer Geschwister leben.

 

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