Plötzlich schiesst ein stechender Schmerz in den Rücken, der einen lähmt. Im Mittelalter war man sicher, dass eine Hexe dahinterstecke. Daher stammt der Ausdruck Hexenschuss. Mittlerweile ist klar, dass er wenig mit Hexerei zu tun hat. Die genaue Ursache aber ist noch immer unklar. 

Rund 80 Prozent der Leute haben mindestens einmal im Leben einen Hexenschuss. Jede zehnte Person erleidet gar einen pro Jahr. Oft geschieht es bei einer falschen Bewegung oder wenn man gebeugt schwere Lasten hebt. Beim Aufrichten kommt es zu einer plötzlichen Verspannung der Rückenmuskulatur, meist in der Lendenwirbelregion. 

Wann sollte man zum Arzt?

Betroffene können sich zunächst nicht mehr bewegen und müssen schmerzbedingt in einer bestimmten Haltung zu verharren. Trotzdem gilt der Hexenschuss in den meisten Fällen als ungefährlich.

Anders sieht es aus, wenn man zuvor verunfallt ist oder einen Schlag bekommen hat. Auch bei Osteoporose oder Fieber, Schüttelfrost oder Grippesymptomen ist ärztliche Begutachtung angesagt. Symptome wie Muskelschwäche in den Beinen oder eine Inkontinenz weisen sogar auf einen medizinischen Notfall hin. Wirbelbrüche, Infektionen, Tumoren oder Metastasen können dahinterstecken. In rund vier Prozent aller Fälle entpuppt sich der Hexenschuss als Bandscheibenvorfall Bandscheibenvorfall Blockade im Rücken

Ruhe und Bewegung helfen

Meist ist ein Hexenschuss eine muskuläre Verspannung, die innert weniger Tage von selbst abklingt. Entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen und die Entlastung der betroffenen Stelle lindern die Schmerzen. Wärme fördert zudem die Durchblutung, was Verspannungen lockern kann.

Sobald leichte Bewegungen möglich sind, sollte man wieder sanft aktiv werden. Um einem weiteren Hexenschuss vorzubeugen, empfehlen sich rückenschonende Übungen und Haltungsübungen für die Rumpfstabilisierung. Ergänzend können Physio- und Ergotherapie helfen.

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