Frage: «Wie kann ich mich mental auf die Pensionierung vorbereiten? Und worauf muss ich als Rentner achten?»

Diese Frage betrifft früher oder später fast alle. Dennoch gibt es erstaunlich wenig wissenschaftliche Daten dazu. Zudem hat sich die Ausgangslage in den vergangenen Jahrzehnten wohl recht verändert. Mit der heutigen Lebenserwartung Stärkere Abwehrkräfte Leben Gläubige tatsächlich länger? gehen wir nämlich durchschnittlich von mindestens 15 Jahren aus, die wir «pensioniert» verbringen, Tendenz weiterhin steigend.

Ich würde Ihnen deshalb folgende Tipps geben:
 

Tipp 1: Seien Sie zuversichtlich

Sie werden wahrscheinlich zufrieden sein. Es gibt zwar Studien, die zeigen, dass unmittelbar nach der Pensionierung das Risiko für Herzinfarkt oder Depression leicht steigt. Das gilt aber für alle Lebensübergänge und grossen Veränderungen - auch die positiven wie Hochzeit, Geburt von Kindern oder eine langersehnte Auswanderung Auswandern Bin ich wirklich der Typ dafür? .

Mehrheitlich gelingt der Schritt in die Pensionierung gut, sehr gut sogar. Die 65- bis 75-Jährigen sind die zufriedenste Altersgruppe in der Schweiz - und zwar mit grossem Abstand. Schwere oder chronische Krankheiten beeinträchtigen die Zufriedenheit zwar, aber nicht so gravierend, dass sie den Durchschnittswert stark senken.
 

Tipp 2: Lernen Sie neue Leute kennen

Einsamkeit scheint im dritten Lebensdrittel ungesünder als Rauchen und Alkohol zu sein, zeigen Studien. Entscheidend ist die gefühlte Einsamkeit. Alleinsein Was gegen die innere Einsamkeit hilft

Der Bedarf an Beziehung ist individuell verschieden. Aber wir sind generell soziale Wesen, natürliche Eremiten Einsiedler-Mönch Bruder Markus «Man kann nicht einfach davonlaufen» gibt es nur wenige. Nach der Pensionierung ist es meist nicht die Arbeit selbst, die uns fehlt, sondern es sind all die Kontakte mit Menschen, die wir bei der Arbeit hatten. Manche davon oberflächlich und kurz, andere intensiv, über Jahre gewachsen. Und manche konfliktbehaftet - aber selbst die werden manchmal vermisst.

Diese Fülle an Kontakten zu ersetzen ist gar nicht so einfach. Eine menschliche Eigenheit steht uns dabei im Weg: Wir strecken vor allem früh im Leben unsere Beziehungsfühler, dann immer seltener und vorsichtiger. Viele wünschen sich, nach er Pensionierung alte Kontakte zu reaktivieren. Es ist sicher gut, mehr Zeit mit alten Freunden zu verbringen. Suchen Sie sich aber vor allem auch neue Kontakte. Besuchen Sie Kurse an der Volkshochschule, nicht nur um Neues zu lernen, sondern auch um neue Leute kennenzulernen. Wandern Wandern Bergtour ohne Tortur mit Menschen, die Sie noch nicht kennen, ist ebenfalls gesund - und scheint präventiv gut zu wirken.
 

Tipp 3: Machen Sie etwas Sinnvolles

Ferien auf den Kanaren tun uns gut, Sinnhaftigkeit tut uns besser. Sie ist einer der stärksten Simulatoren hirneigener Wachstumsfaktoren, die das Gehirn gesund erhalten. 

Viele machen nach der Pensionierung zuerst eine Art längere Ferien. Das ist gut und schafft etwas Abstand. Dann merken aber die meisten, dass ewige Ferien keine Ferien mehr sind. Etwas fehlt - eben die Sinnhaftigkeit.

Suchen Sie sich also Tätigkeiten, die etwas Tieferes in Ihnen bewegen, etwa freiwillig in einem Naturpark oder in einer sozialen Einrichtung zu arbeiten oder Enkel Trennung Ein Besuchsrecht für Grosseltern? zu betreuen. Achten Sie aber auf Freiräume, eingebunden waren Sie früher genug. Es ist legitim, zu sagen, dass Sie die Enkel gern betreuen, vielleicht zweimal pro Woche, aber mit drei Monaten Pause jährlich. Mischen Sie verschiedene Tätigkeiten - vor allem auch solche, die nicht Ihrem ehemaligen Job entsprechen.
 

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Glücklich pensioniert – so gelingts!
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Tipp 4: Trainieren Sie Ihre mentale Flexibilität

Das tun Sie eben durch das Kennenlernen neuer Leute und neuer Fertigkeiten. Ein Tanzkurs mit dem Partner oder der Partnerin, ein Sprachkurs, ein neues Hobby - all das hält gesund und zufrieden. Wenn etwas gegen Alzheimer Demenz «Alzheimer ist unendlich kompliziert» hilft, liegt es in diesem Bereich.
 

Tipp 5: Haben Sie keine Angst vor Krankheiten, Demenz, Abhängigkeit

Man sollte diese Themen sicher ernst nehmen, aber: Erstaunlicherweise sinkt die Zufriedenheit Zufriedenheit «Wieso bin ich nicht glücklich?» von Betroffenen nicht so stark, wie man es erwarten würde. Es wird einfach das Kleinere wichtiger, ein Besuch oder eine Tasse heisse Schokolade.
 

Tipp 6: Akzeptieren Sie, dass wir vieles nicht kontrollieren können

Lassen Sie sich nicht entmutigen durch Schicksalsschläge. Im Wissen, dass auch solche Wunden in der Regel mit der Zeit heilen.
 

Wissen, was dem Körper guttut.
«Wissen, was dem Körper guttut.»
Chantal Hebeisen, Redaktorin
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