Die Swisscom will sparen – Papier und Geld. Spätestens ab Oktober, wenn die Rechnung aufgeht. Dann sollen Kunden digitaler werden: Rechnungen per E-Mail empfangen, Beträge per E-Banking Hackerangriffe Wie sicher ist E-Banking? oder elektronische Rechnung (eBill) überweisen. «Der Versand der Rechnungen auf Papier kostet uns jedes Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag», erklärt Marc Werner, Konzernleitungsmitglied der Swisscom, den Entscheid. «Diese hohen Kosten sollen nicht alle Kunden mittragen, genau wie diejenigen für die Zahlungen am Postschalter.» Ausserdem seien Papier und Postversand nicht nachhaltig.

Wer bei der Papierrechnung bleiben möchte, bezahlt für seine Treue: 2.90 Franken kostet sie künftig, 3 Franken kommen beim Einzahlen am Postschalter hinzu. Bisher hat nur eine detaillierte Rechnung 1.50 Franken gekostet. Was vorher gratis war, kostet unter Umständen also plötzlich 5.90 Franken. Ausgenommen sind diejenigen Kunden, welche den normalen Festnetzanschluss für 25.25 Franken nutzen.

Bei anderen Mobilfunkanbietern sind solche Gebühren bereits üblich:

So viel kostet die Papierrechnung bei anderen Anbietern

Sunrise

  • Gesamtrechnung mit Einzahlungsschein: 3 Franken
  • Detaillierte Rechnung: 4 Franken

 

Salt

  • Gesamtrechnung mit Einzahlungsschein: 2 Franken
  • Detaillierte Rechnung: 5 Franken

Die Swisscom informiert die betroffenen Kundinnen zwei Mal, bevor die Verrechnung ab dem 1. Oktober startet. Wer der Vertragsänderung nicht zustimmt, muss sich einen neuen Anbieter suchen. «Es gibt keine Option, auf der alten AGB zu bleiben», sagt Mediensprecherin Annina Merk. Das ärgert vor allem Seniorinnen und Senioren, die wenig geübt im Umgang mit dem Internet sind. «Sollte ein Kunde Schwierigkeiten mit der Umstellung haben, beraten wir ihn entsprechend und suchen eine Lösung», verspricht Merk. So könne die Rechnung zum Beispiel auch in einem Swisscom Shop aufgerufen und bezahlt werden.

«Das Vorgehen der Swisscom ist aus rechtlicher Sicht völlig korrekt. Ausserdem ist die Möglichkeit, die Rechnung im Shop zu bezahlen, kundenfreundlich», sagt Nicole Müller vom Beobachter-Beratungszentrum.

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Jasmine Helbling, Redaktorin
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