Thomas Walther reichte im März 2018 entnervt seine Kündigung ein. Seither will ihn das Bundesamt für Polizei mundtot machen.

Denn Walther verschickte mit seiner Kündigung intern einen 140-seitigen Bericht über Missstände. Darin dokumentiert er, wie er als Chef der Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (Kobik) über Jahre hinweg sabotiert wurde und wie die Cyberbehörde wegen unklarer Kompetenzen, Umstrukturierungen und frustrierter Mitarbeiter monatelang mehr oder weniger handlungsunfähig war.

Walther stand 23 Jahre im Dienst der Bundeskriminalpolizei, davon mehrere Jahre als Kobik-Chef. Er leitete spektakuläre Ermittlungen gegen Pädokriminelle und Cyberverbrecher. Hartnäckig wehrte er sich gegen die Schwächung seiner Behörde.

Vier Stunden nachdem er seine erweiterte Kündigung verschickt hatte, standen zwei Polizisten vor Walthers Wohnhaus unweit von Murten. Sie waren von der Bundeskriminalpolizei aufgeboten worden und wollten Walthers private Waffen abholen. Einen Durchsuchungsbefehl hatten sie nicht dabei.

Wenige Tage später reichte die Personalabteilung sogar bei der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) eine Meldung wegen Fremd- und Selbstgefährdung ein.

Das Verfahren ist inzwischen eingestellt, ein Arzt bescheinigte ihm, er sei weder für sich noch für andere eine Gefahr.

Walther muss sich noch weitere juristische Anschuldigungen gefallen lassen. Weil er seinen Bericht über verschleppte Ermittlungen im pädokriminellen Bereich mit – verpixelten – Bildern illustrierte, bezichtigte ihn die Direktorin des Bundesamts gar der Verbreitung kinderpornografischen Materials. Thomas Walther steht beruflich vor dem Nichts.

 

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