Mit diesen Argumenten gibts mehr Lohn
Viele Angestellte sind unzufrieden mit ihrem Salär, Frauen noch häufiger als Männer. Die Tipps des Beobachters für ein erfolgreiches Lohngespräch.

Veröffentlicht am 25. November 2025 - 12:06 Uhr

Jeder Zeitpunkt ist der richtige, um nach einer Lohnerhöhung zu fragen.
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Argumente für eine Lohnerhöhung
So sollten Sie sich verhalten
Man kann erst erfolgreich verhandeln, wenn man die Interessen der Gegenseite kennt. Das gilt auch für Lohnverhandlungen.
Arbeitgeber denken wirtschaftlich und zukunftsgerichtet. Wenn Sie also eine Lohnerhöhung erhalten wollen, verbinden Sie Ihre Leistung und Ihr Potenzial idealerweise mit einer konkreten Zahl. Diese Zahl ist das beste Argument und kann auch Richtwert für den Umfang der Lohnerhöhung sein.
Bereiten Sie sich auf das Lohngespräch vor, indem Sie sich unter anderem Folgendes überlegen:
- Wo und wie helfe ich meiner Firma, Geld einzusparen?
- Wo und wie optimiere ich die Prozesse?
- Wie halte ich das Team zusammen, sodass es weniger Kündigungen gibt?
Das sollten Sie vermeiden
Keine guten Argumente sind solche, die grundsätzlich nur Sie selbst betreffen. Oder solche, die sich auf die Vergangenheit beziehen, wie zum Beispiel: «Weil ich so viele Überstunden geleistet habe, habe ich mehr Lohn verdient.»
Der richtige Zeitpunkt für eine Lohnerhöhung
So sollten Sie sich verhalten
Jeder Zeitpunkt ist der richtige, um nach einer Lohnerhöhung zu fragen. So selbstverständlich wie Vorgesetzte die Leistungen der Mitarbeitenden beurteilen, so selbstverständlich sollte es sein, dass man sich über die gegenseitigen Lohnvorstellungen austauscht.
Es gibt Situationen, in denen eine Lohnerhöhung geradezu auf der Hand liegt. Etwa eine Beförderung, nach der Sie mehr Verantwortung tragen. Und: Wer eine Weiterbildung macht, kann gewonnenes Wissen gewinnbringend für die Firma einsetzen.
Das sollten Sie vermeiden
Der grösste Fehler ist, gar nie nach einer Lohnerhöhung zu fragen. Allerdings: Beim jährlichen Mitarbeitergespräch kann es schon zu spät sein. Viele Firmen haben ihre Budgets dann fix geschnürt. Sprechen Sie Vorgesetzte also besser schon früher darauf an.
Private Veränderungen wie Heirat oder Geburt eines Kindes sind in der Regel kein Grund für eine Lohnerhöhung.
Vorgehen bei der Lohnverhandlung
So sollten Sie sich verhalten
Bereiten Sie sich gut auf das Lohngespräch vor – idealerweise so, dass Ihnen am Tag X der geforderte Betrag ganz selbstverständlich über die Lippen kommt. Begründen Sie Ihre Forderung möglichst kurz und klar. Sie sind Vertragspartner auf Augenhöhe und müssen sich nicht rechtfertigen.
Besser ist es, nach einer klaren Ansage auch einmal zu schweigen. Damit spielen Sie den Ball zurück und treten in einen Dialog. Sie geben der Gegenseite auch Gelegenheit, auf Ihre Argumente einzugehen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Das sollten Sie vermeiden
Hartnäckiges Feilschen kommt bei der Lohnverhandlung in der Regel schlecht an. Welche Alternativen gibt es, wenn Ihnen die Firma kein höheres Salär anbieten kann? Auch Lohnnebenleistungen wie zum Beispiel ein Geschäftshandy, Mitarbeiterbeteiligungen oder Weiterbildung können attraktive Alternativen sein. Seien Sie kreativ und machen Sie einen konkreten Vorschlag.
Über die Frage, was für ein Gehalt Stellensuchende aufgrund ihrer Fähigkeiten und Joberfahrungen beim Interview einfordern dürfen, zerbrechen sich die meisten den Kopf. Wie man sich darauf vorbereitet, erfahren Sie als Beobachter-Abonnentin oder ‑Abonnent in der Checkliste «Regeln für die Lohnverhandlung».
Keine Lohnerhöhung erhalten – was nun?
Falls Sie mit Ihrer Forderung nach einer Lohnerhöhung nicht erfolgreich waren, machen Sie am besten eine Auslegeordnung: Wie viel ist Ihnen ein angemessenes Salär wert? Gibt es möglicherweise andere Aspekte, die einen tiefen Lohn erträglicher machen – zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, damit sich Arbeit und Familie besser vereinbaren lassen, oder ein angenehmes Arbeitsklima?
Auch wenn Sie nach einer Gesamtschau entscheiden, zu bleiben, heisst das nicht, dass Sie das Thema Lohn abschreiben müssen. Die nächste Gelegenheit kommt bestimmt.






