Was bedeutet Dropshipping?

Es ist eine neue Art des Onlinehandels. Das deutsche Fachwort dafür ist Strecken- oder Reihengeschäft. Das Spezielle daran: Die Shops haben kein eigenes Lager. Erst wenn die Bestellung einer Kundin oder eines Kunden eingeht, bestellt der Shop die Ware bei einem Grosshändler. Dieser schickt sie dann direkt an die Kundschaft. Das soll den Einkauf besonders günstig machen, weil weniger Lagerkosten anfallen und die Shops gute Deals mit den Grosshändlern haben. Dieses Geschäftsmodell ist in der Schweiz legal, es gilt das Obligationenrecht.

Welche Risiken gehen Leute ein, die selbst einen Dropshipping-Shop eröffnen wollen?

Gerade jüngere Leute hoffen, mit dem Geschäftsmodell leicht viel Geld zu verdienen. Schliesslich muss man selbst weder Lager noch Logistik aufbauen und kann ohne grosse Investitionen starten. Das wäre zu schön. Aber wenn man etwas verkauft, ist man als Verkäufer dafür verantwortlich, dass der Vertrag eingehalten wird – dass also die Ware rechtzeitig geliefert Ware Bestellt, bezahlt – und nicht geliefert wird und zu dem Zweck taugt, den man versprochen hat. Man ist somit darauf angewiesen, dass der Händler zuverlässig arbeitet.

Doch wie lässt sich das überprüfen, gerade bei Anbietern aus dem Ausland? Und wie kann man einen guten Kundenservice bieten, wenn man das Produkt nie zu Gesicht bekommt? Hinzu kommt das Damoklesschwert des Datenschutzrechts – Shops sollten ihre Website von einer Fachperson prüfen lassen, bevor sie online gehen. 

Welche Risiken geht die Kundschaft ein? 

Dieselben wie immer, wenn man online bestellt: dass man an einen unseriösen Shop gerät. Oft muss man auch beim Dropshipping im Voraus bezahlen und geht damit das Risiko ein, nie etwas für das Geld zu erhalten. Doch wer ein paar Punkte beachtet, kann meist unseriöse Anbieter entlarven. Zum Beispiel, indem man sich die Bewertungen des Shops anschaut und das Impressum sowie die Webadresse unter die Lupe nimmt. Was dabei zu beachten ist, steht hier Onlineshops So erkennen Sie Fake-Angebote im Netz

Was gilt, wenn die per Dropshipping bestellte Ware nicht geliefert wird?

Entscheidend sind die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Dort kann zum Beispiel geregelt sein, dass Kunden erst vom Vertrag zurücktreten dürfen, wenn sich die Lieferung um mehr als 30 Tage verzögert. Nur wenn gar nichts zum Lieferverzug geregelt ist, gilt das Gesetz. Das heisst: Falls nur ein ungefährer Liefertermin abgemacht ist, müssen Kundinnen zwei Fristen setzen. Zuerst mit einer Mahnung den Shop, bei dem man bestellt hat, sogenannt in Verzug setzen und dann mit einer kurzen Nachfrist ankündigen, dass man vom Vertrag zurücktritt. Die Musterbriefe dazu finden Sie weiter unten. 

Was passiert, wenn das Bestellte kaputt geliefert wird?

Auch hier gilt: Zuerst in die AGB schauen. Wenn man Pech hat, sind alle Mängelrechte ausgeschlossen – das ist rechtlich möglich. Also am besten vor der Bestellung nachschauen. Falls nichts in den AGB steht, gilt wieder das Gesetz. Das heisst: Bei kleineren Mängeln kann man eine Preisreduktion verlangen. Wenn das Ding unbrauchbar ist, bekommt man das Geld zurück. Vorsicht: Wenn Markenware billig angeboten wird, handelt es sich meist um Fälschungen Gefälschte Markentasche Im Web gekauft – was kann ich tun?

Entscheidend ist aber so oder so: Man muss dem Shop sofort mitteilen, dass etwas kaputt ist – und schickt am besten ein paar Fotos mit. Wer das nicht gleich macht, hat seine Ansprüche verwirkt. Mehr zum Thema Mängel finden Sie weiter unten.

Weitere Infos rund um Dropshipping bei Guider

Sind Sie auf einen Onlineshop hereingefallen oder warten Sie noch immer auf Ihre Bestellung? Was rechtlich gilt und wie sich Konsumentinnen und Konsumenten wehren können, erfahren Sie hier.