Das kaputte Display des iPhones selber ersetzen? Hersteller Apple bietet dafür ein Werkzeugset an. Dumm nur: Es besteht aus zwei Koffern, einmal 20, einmal 16 Kilo schwer. Und nach sieben Tagen muss man sie wieder zurücksenden. Die Miete beträgt 71 Euro, dazu ist eine Kaution von bis zu 1200 Euro zu hinterlegen. Kurz: Finanziell lohnt sich das nicht .

Zu diesem Schluss kommt auch die Stiftung Warentest. Sie hat einen Selbstversuch mit einem iPhone 12 und einem Samsung Galaxy S20 5G durchgeführt. Ersatzteile und Werkzeug sind teuer, die Handhabung ist schwierig Reparieren schwer gemacht Die programmierten Hürden der Handy-Hersteller . Für Modelle, die älter sind als das drei Jahre alte iPhone 12, sind Ersatzteile bei Apple gar nicht mehr erhältlich.

Der US-Bundesstaat Kalifornien hat nun ein Gesetz verabschiedet, das Reparaturen erleichtern soll. Hersteller von elektrischen und anderen Geräten werden ab Juli 2024 verpflichtet, Ersatzteile, Werkzeug, Software und Anleitungen während immerhin sieben Jahren zur Verfügung zu stellen – und zwar zu vernünftigen Bedingungen.

Die EU will nachziehen

Das Gesetz wird wohl auch in der Schweiz Folgen haben. Zahlreiche Hersteller wie Apple oder HP haben ihren Hauptsitz in Kalifornien. Wenn sie dort Ersatzteile länger anbieten müssen, werden sie die wahrscheinlich auch ins Ausland liefern. Zudem arbeiten auch die EU und weitere US-Bundesstaaten auf ein ähnliches Recht-auf-Reparatur-Gesetz hin. Vor diesem Hintergrund hat Google bereits diesen Herbst angekündigt, für sein neustes Smartphone Pixel 8 während sieben Jahren Ersatzteile anzubieten.

Tipps

  • Das Webportal Ifixit.com bietet Hilfe bei der Handyreparatur, auch für viele ältere Modelle.
  • Beim Handykauf ein Fairphone in Erwägung ziehen. Die Ersatzteile sind vergleichsweise günstig, die Reparatur ist einfach.