Immer höhere Prämien – jetzt sind Ihre Ideen gefragt!
Die Krankenkassenprämien werden wohl auch im kommenden Herbst deutlich steigen. Um die Gesundheitskosten zu senken, lässt sich der Bund vom Beobachter inspirieren.
Veröffentlicht am 20. Mai 2025 - 17:11 Uhr
Wie lassen sich die Krankenkassenprämien senken? Der Bund sucht Ideen aus der Bevölkerung.
Daten des Bundesamts für Gesundheit (BAG) deuten auf einen erneuten Anstieg der Krankenkassenprämien im Herbst hin. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider sammelt nun Ideen, wie der Kostensteigerung Einhalt geboten werden könnte. Ein Ansatz, den der Beobachter mit dem Prämienticker seit längerer Zeit verfolgt.
Nun bittet also auch die Gesundheitsministerin die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler um Vorschläge, wie die Gesundheitskosten gesenkt werden könnten.
Seit Corona 699 Franken mehr pro Person
Denn die Ausgaben kennen nur eine Richtung: nach oben. Im ersten Quartal dieses Jahres stiegen die Kosten in der obligatorischen Grundversicherung im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent. Das ist der zweitgrösste Anstieg seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Das zeigen neue Daten des BAG.
Die Gesundheitskosten pro Person stiegen in den vergangenen fünf Jahren um satte 17,2 Prozent. Zum Vergleich: Die Teuerung betrug in derselben Zeitspanne bloss 6,6 Prozent.
Im Durchschnitt müssen die Krankenkassen pro Person 4754 Franken für Ärztinnen, Spitäler, Labor- oder Spitex-Leistungen zahlen. Das sind 223 Franken mehr als im Vorjahr. Oder 699 Franken mehr als vor Corona im ersten Quartal 2020. Unter anderem seien die Kosten für Konsultationen in Arztpraxen überdurchschnittlich angestiegen, schreibt das BAG.
Problem: Fehlerhafte Rechnungen der Ärzteschaft
Und in diesem Bereich liegt einiges im Argen, wie der Beobachter berichtete. Die Ärzteschaft kassiert mit falschen Rechnungen jährlich Milliarden zu viel. Die Krankenkassen erkennen davon rund drei Milliarden Franken und streichen diese Kosten.
Hochrechnungen gehen aber davon aus, dass mindestens weitere drei Milliarden nicht entdeckt werden. Auch weil Patientinnen und Patienten sich manchmal nicht trauen, sich mit ihrer Hausärztin anzulegen, wenn sie zu viel Zeit abrechnet oder Leistungen aufführt, die sie nicht erbracht hat.
Beobachter fordert: Belohnen fürs Sparen
Der Beobachter fordert deshalb eine Belohnung für diejenigen, die beim Kostensparen helfen. Wer sich die Mühe macht, den Arzt mit falschen Rechnungen zu konfrontieren, und der Krankenkasse Ausgaben erspart, sollte etwas zurückerhalten – einen Gutschein, eine prozentuale Beteiligung am eingesparten Betrag oder einen Bonus auf der nächsten Krankenkassenrechnung.
Wenn Sie eine andere zündende Idee haben, wie man die Gesundheitskosten senken könnte, können Sie Ihren Sparvorschlag bis 20. Juni 2025 im elektronischen Briefkasten des Bundesamts für Gesundheit platzieren (siehe Link unter «Quellen»).
Vorschläge der Bevölkerung gehen an Experten
Beim Bundesamt verspricht man, dass eine Expertengruppe alle Vorschläge prüft. Bundesrätin Baume-Schneider wolle wissen, was die Bevölkerung denke. Und die besten Vorschläge flössen in die Arbeit des runden Tischs zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen ein.
Dort diskutieren Vertreter des Gesundheitswesens zweimal jährlich über Sparmassnahmen. Das Ziel: jährlich rund 300 Millionen Franken einzusparen.
Keine Rückmeldung an die Ideengeber
Die Vorschläge müssen aus Datenschutzgründen anonym eingereicht werden. Deshalb erhalten die Ideengeberinnen und Ideengeber auch keine Rückmeldung auf ihre Vorschläge. Wie ernst der Bund den Input des Volks nimmt, wird also schwierig zu überprüfen sein.
Bitte senden Sie Ihren Sparvorschlag auch an den Beobachter. Im Prämienticker (siehe unten) sammeln wir Ihre Erfahrungen.
Der Beobachter-Prämienticker
Der Prämienticker schaut Lobbyisten und Profiteuren des Gesundheitswesens auf die Finger, deckt Missstände auf und sammelt Erfahrungen von Patienten, die unnötige Ausgaben vermeiden konnten.
Klicken Sie auf den Ticker oder hier, um mehr zu erfahren.
- Eidgenössisches Departement des Innern: Willkommen beim elektronischen Briefkasten für Ideen zur Dämpfung der Gesundheitskosten
- Bundesamt für Gesundheit: Gesundheitskosten: Elektronischer Briefkasten für die Bevölkerung geöffnet
- Bundesamt für Gesundheit: Monitoring der Krankenversicherungs-Kostenentwicklung
- Bundesamt für Statistik: Landesindex der Konsumentenpreise
9 Kommentare
Man könnte jeder der neu in das System Eintritt, mit höheren Prämien belgen ( da im Alter mehr konsumiert wird und die Leute als Jung nicht eingezahlt haben und somit uns nur kosten, da unser System so aufgebaut ist, dass man von klein an einzahlt) oder dass sie sich ins System einkaufen müssen. ( hiergeborene Babies ausgenommen). Oder zb Franchise eine gewisse Zeit lang auf dem Maximum sein muss.
All die, die Nichtszahlen, bei denen sollte alles auf ein Minimum zusammen gestrichen werden.
Die die vom Lohn her genug Geld hätten, aber ihre Krankenkassenprämien nicht zahlen ( aber nicht solche die sich bemühen und zb teile am abzahlen sind) sollten bei nicht Lebensbedrohlichem, beim Arzt Geld auf den Tisch legen bevor sie behandelt werden. Ebenso sollte nach 3 Monaten eine Lohnpfändung möglich sein.
Asylanten sollten ihre Gesundheit nicht sarnieren lassen können. Wirklich nur das Nötigste und so dass sich keine Krankheiten ausbreiten. Ebenso sollten sie nur Generikas bekommen.
Dolmetscher müssen selber bezahlt werden oder per Zusatzversicherung.
Allgemein überdenken, welche Leistungen in der Grundversicherung sind. Zb Abnehmspritzen nur für sehr sehr Übergewichtige, die sonst ein Magenband bekommen würden oder solche die Diabethes haben.
Rezeptausstellung dürfen nicht mehr verrechnet werden nur der administrative Aufwand (sprich Zeit fürs Ausstellen).
Die Ärzte werden für ihre Zeit bezahlt. Nicht erste Fünf Minuten letzte fünf Minuten plus die tatsächlichen 5 Minuten die man da war (also nur 5 Min anstatt 15 min abrechenbar) auch Zuschläge für Kinder und Alte könnte so entfallen, da wirklich einfach nur die reine Zeit zählt.
Ärzte in Kantonsspitäler etc mit gedeckelten Löhnen arbeiten lassen zb Max 350'000 bei 100% Arbeit ( bei privat Kliniken wahrscheinlich schwierig umzusetzten, wäre jedoch auch wünschenswert durch eine gesetliche Regelung).
Ärzte die mehrmals wegen flaschem Verrechnen gemeldet werden, kontrollieren und allenfalls Sanktionieren/büssen.
Medikamentenabgabe auf die Anwendung abgestimmt. Zb 5 Tabletten / Pillen anstatt einfach eine ganze Packung. Und auch da, erst Generika und bei fehlendem Erfolg, das "normale" Medikament.
Kleine Beteiligung, wenn Patienten Unregelmässigkeiten bemerken und melden, welche wirklich nicht hätten verrechnet werden dürfen.
Provisionen für Verischerungsbroker/berater für die Grundversicherung verbieten.
Komplikationen als Folge von reinen Schönheitsops
müssen selber übernommen werden oder über eine Zusatzversicherung.
Auf dem Notfall bei Bagatellen eine Gebühr von 50.- verlangen ( kommt auf die Rechnung der Behandlung), welche einen Tarif bekommen, welcher der Arzt nach ermessen aufschreiben kann. Der Betrag kommz aber der Krankenkasse zu gute um Missbrauch (durch Ärzte/Kliniken) zu vermeiden.
Evt. Erhöhung der min. Franchise bei Beibehaltung der Max Franchise.
So dies wäre das, was mir so auf die schnelle in den Sinn kam.
Der wahre Grund für die drastischen Aufschläge sind die Ankommenden. Aber darüber recherchiert der Beobachter nicht. Was nur ist aus Ihrer Institution geworden?
Wie man in Medien lesen konnte, explodieren die Laborkosten in der Schweiz. Die sollen inzwischen, wenn ich mich recht entsinne, rund 900 Millionen/a ausmachen. Die Kosten pro Bestimmung seien hier z.T. deutlich höher als im umliegenden Ausland. Da schein Sparpotential von etlichen Dutzend Millionen vorzuliegen. Vorschlag: Die hiesigen Labortarife anschauen und senken. Und sich nicht vom Wehgeschrei der Labors beirren lassen.
Wie kann das sein, dass in europäischen Länder ein schweizer Medikament 20 bie 30 % billiger angeboten wird als in der Schweiz ? Leider war im Parlament noch nie die Rede davon dies einmal zu presentieren. Oder sind gewisse Parlamentarier von der Chemieloby befangen und erhalten Provisionen ? Bis jetzt wurde seit Jahren nur immer die Prämien erhöht, um die Milliardengewinne der grosse Chemiefirmen ende Jahr zu presentieren. Geld ist Macht und kann nie genug davon bekommen. Gruss an gewisse bürgerliche Parlametarier mit den verlängerten Armen zur Pharmaindustrie die leider keine Voksvertreter sind.
Peter Dolnicek