Argumente für eine Lohnerhöhung

So sollten Sie sich verhalten

Man kann erst erfolgreich verhandeln, wenn man die Interessen der Gegenseite kennt. Das gilt auch für Lohnverhandlungen.

Arbeitgeber denken wirtschaftlich und zukunftsgerichtet. Wenn Sie also eine Lohnerhöhung erhalten wollen, verbinden Sie Ihre Leistung und Ihr Potenzial idealerweise mit einer konkreten Zahl. Diese Zahl ist das beste Argument und kann auch Richtwert für den Umfang der Lohnerhöhung sein.

Bereiten Sie sich auf das Lohngespräch vor, indem Sie sich unter anderem Folgendes überlegen:

Partnerinhalte
 
 
 
 
  • Wo und wie helfe ich meiner Firma, Geld einzusparen?
  • Wo und wie optimiere ich die Prozesse?
  • Wie halte ich das Team zusammen, sodass es weniger Kündigungen gibt?

Das sollten Sie vermeiden

Keine guten Argumente sind solche, die grundsätzlich nur Sie selbst betreffen. Oder solche, die sich auf die Vergangenheit beziehen, wie zum Beispiel: «Weil ich so viele Überstunden geleistet habe, habe ich mehr Lohn verdient.»

Buchtipp
Mehr Lohn
Mehr Lohn

Der richtige Zeitpunkt für eine Lohnerhöhung

So sollten Sie sich verhalten

Jeder Zeitpunkt ist der richtige, um nach einer Lohnerhöhung zu fragen. So selbstverständlich wie Vorgesetzte die Leistungen der Mitarbeitenden beurteilen, so selbstverständlich sollte es sein, dass man sich über die gegenseitigen Lohnvorstellungen austauscht.

Es gibt Situationen, in denen eine Lohnerhöhung geradezu auf der Hand liegt. Etwa eine Beförderung, nach der Sie mehr Verantwortung tragen. Und: Wer eine Weiterbildung macht, kann gewonnenes Wissen gewinnbringend für die Firma einsetzen.

Das sollten Sie vermeiden

Der grösste Fehler ist, gar nie nach einer Lohnerhöhung zu fragen. Allerdings: Beim jährlichen Mitarbeitergespräch kann es schon zu spät sein. Viele Firmen haben ihre Budgets dann fix geschnürt. Sprechen Sie Vorgesetzte also besser schon früher darauf an.

Private Veränderungen wie Heirat oder Geburt eines Kindes sind in der Regel kein Grund für eine Lohnerhöhung.

Vorgehen bei der Lohnverhandlung

So sollten Sie sich verhalten

Bereiten Sie sich gut auf das Lohngespräch vor – idealerweise so, dass Ihnen am Tag X der geforderte Betrag ganz selbstverständlich über die Lippen kommt. Begründen Sie Ihre Forderung möglichst kurz und klar. Sie sind Vertragspartner auf Augenhöhe und müssen sich nicht rechtfertigen.

Besser ist es, nach einer klaren Ansage auch einmal zu schweigen. Damit spielen Sie den Ball zurück und treten in einen Dialog. Sie geben der Gegenseite auch Gelegenheit, auf Ihre Argumente einzugehen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
 

Das sollten Sie vermeiden

Hartnäckiges Feilschen kommt bei der Lohnverhandlung in der Regel schlecht an. Welche Alternativen gibt es, wenn Ihnen die Firma kein höheres Salär anbieten kann? Auch Lohnnebenleistungen wie zum Beispiel ein Geschäftshandy, Mitarbeiterbeteiligungen oder Weiterbildung können attraktive Alternativen sein. Seien Sie kreativ und machen Sie einen konkreten Vorschlag.

Keine Lohnerhöhung erhalten – was nun?

Falls Sie mit Ihrer Forderung nach einer Lohnerhöhung nicht erfolgreich waren, machen Sie am besten eine Auslegeordnung: Wie viel ist Ihnen ein angemessenes Salär wert? Gibt es möglicherweise andere Aspekte, die einen tiefen Lohn erträglicher machen – zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, damit sich Arbeit und Familie besser vereinbaren lassen, oder ein angenehmes Arbeitsklima?

Auch wenn Sie nach einer Gesamtschau entscheiden, zu bleiben, heisst das nicht, dass Sie das Thema Lohn abschreiben müssen. Die nächste Gelegenheit kommt bestimmt.

Rechtsratgeber
Mehr zum Lohn

Über den Lohn spricht man nicht gerne. Der Beobachter gibt rechtliche Antworten! Erfahren Sie mit einem Abo unter anderem, was man beim Lohngespräch mit dem Chef beachten sollte, ob Sie Anrecht auf Dienstaltersgeschenke oder Boni haben und was Sie tun können, wenn die Arbeitgeberin im Verzug mit der Lohnzahlung ist.