Je mehr Lebensjahre wir auf dem Buckel haben, desto mehr verlieren sämtliche Sinnesorgane an Perfektion. Altersweitsichtigkeit und Linsentrübungen beeinträchtigen die Sehkraft und das Gesichtsfeld verengt sich – im Extremfall bis zu einem Röhrensehen.

Dabei wird die Sicht auf allen Seiten immer mehr eingeschränkt, bis nur noch ein zentraler, kreisförmiger Ausschnitt übrig bleibt. Ein 50-Jähriger hat noch 80 Prozent, ein 80-Jähriger noch 50 Prozent, also die Hälfte des ursprünglichen Gesichtsfeldes. Seitliche Gegenstände werden beim Blick geradeaus nicht mehr wahrgenommen. Dies stellt vor allem beim Autofahren eine Gefahr dar.

Ab dem 65. Lebensjahr leidet die Hälfte der Menschheit unter Schwerhörigkeit, speziell der Hochtöne. Die Zahl der Schall registrierenden Haarzellen im Innenohr nimmt in der zweiten Lebenshälfte kontinuierlich ab. Beschleunigt wird dieser Prozess unter anderem durch chronischen Stress, Infektionen, zu lautes Musikhören oder andauernde Lärmexposition.

Der Tastsinn lässt bei älteren Menschen infolge des Verlustes von Rezeptoren nach. So fällt mit der Zeit sogar das einfache Auf- und Zuknöpfen eines Hemdes schwer. Auch der Geruchs- und Geschmackssinn wird meist schon vor dem 70. Lebensjahr schwächer, bis hin zu einem vollständigen Verlust des Geruchssinns.

Tägliches Sinnestraining hilft

Ähnlich wie körperliches Training die Muskulatur stärkt, so kann auch die Wahrnehmung mit einem Sinnestraining optimiert werden. Je mehr wir unsere Sinne stimulieren und reizen, desto mehr Neurone (Nervenzellen) und Dendriten (Zellfortsätze, die sich mit den benachbarten Nervenzellen verbinden) bilden sich und verfeinern schliesslich die Sinneseindrücke. In gleicher Weise wird die Übertragung der Nervensignale Lebenslanges Lernen Machen Sie Ihr Gehirn zum Komplizen  an den Kontaktstellen intensiviert. Ganz allgemein verlangsamen regelmässige Bewegung und eine gesunde Ernährung den Alterungsprozess der Sinnesorgane.

Ein tägliches Training, bei dem man mit geschlossenen Augen Lebensmittel und verschiedene Gewürze zu erkennen versucht, beugt vor. Oder einfach nur jeden Tag an verschiedenen Düften schnuppern: Kaffee, Rose, Eukalyptus, Zitrone, Pfeffer, Oregano, Rosmarin etc. Ein Parfümeur braucht zum Beispiel jahrelanges Training, bis er Tausende von ähnlichen Düften unterscheiden und neu kombinieren kann.

Mit einer Partnerin oder einem Partner können weitere Sinne geschärft werden: Wer im Dunkeln isst, kann die Speisen rausschmecken, oder man kann mit verbundenen Augen Gegenstände ertasten. Barfussgehen auf verschiedenen Unterlagen kitzelt die Fusssohlen auf unterschiedliche Weise, und in einem Musikstück die einzelnen Instrumente zu erkennen verfeinert das Gehör.
 

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Sarah Berndt, Leiterin Beobachter-Edition
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